09.12.2014

zeit und raum fürs wesentliche



was für ein wochenende. eigentlich keine pause. und jetzt geht es weiter. die vorweihnachtszeit ist so vollgestopft. jetzt gehör ich auch zu denjenigen, die keine zeit mehr haben. die sich nach wochenenden sehnen, weil sie da zeit haben zu tun was sie wollen. das gefällt mir nicht. ich mag in der gewissheit leben, genug zeit zu haben. für das wesentliche. was das wesentlich für mich ist?
- menschen
- bewegung
- das büro in der kleinen stadt
- entspannung
vielleicht hilft es mir, wenn ich mir vorstelle, es ist momentan so, als würde ich ein jahr lang woofen...

was mich parallel zur zeitfrage beschäftigt ist die raumfrage: wie kann ich mir raum nehmen und mich immer so einbringen, dass es für mich passt? wie kann ich auf das hören, was mein bauch und herz mir sagen und dementsprechend authentisch handeln? ohne angst davor zu haben, beziehungen zu zerstören? wie kann ich meiner oma sagen, dass ich eine freundin habe? und wie kann ich dort, wo ich mit meiner meinung allein bin, ehrlich sein? 
vielleicht drauf kommen, was ich da befürchte: vielleicht steckt ja die scham hinter der angst. und in der scham spüre ich freude. und eine schelmisch lächelnde pippi... die sich die welt machen will, wie sie ihr gefällt. und das schwere einfach anpackt. ich spür also gar keine angst. ich denke nur, ich darf nicht aufmüpfig sein. und laut. und gleichzeitig will ich nicht anders. meine stimme ist es wert gehört zu werden. und ich bin es wert, mich auszudrücken wann immer ich mag. denn ich mach mir die welt wie sie mir gefällt :-)

05.12.2014

geben und nehmen

heute ist krampusstag... ich verstehe den krampus nicht ganz...
vielleicht steht er für mich für das "hässliche" und "böse"... für all das, von dem wir meinen, dass was es nicht gut genug machen. uns selbst oder anderen gegenüber. für das, was wir täglich versuchen zu verstecken. um angenommen und geliebt zu werden...
und eigentlich sollte er nicht strafen... weil all das, was wir verstecken, gehört ja auch zu uns... genau diese "dunklen" seiten sind vielleicht die, die uns zeigen, was uns gut tut, was wir brauchen...


Unsere tiefste Angst ist nicht die vor unserer Unzulänglichkeit.
Unsere tiefste Angst ist die Angst vor unserer unermesslichen Kraft.
Es ist das Licht, nicht die Dunkelheit, die uns am meisten ängstigt,
Wir fragen uns, wer bin ich, dass ich von mir sage, ich bin brillant, ich bin begabt und einzigartig?Ja, im Grunde genommen: Warum solltest du das nicht sein?
Du bist ein Kind Gottes. Wenn du dich klein machst, hilft das der Welt nicht. Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du glaubst, zusammenzuschrumpfen zu müssen, damit sich die Leute um dich herum weniger unsicher fühlen.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in uns liegt, auf die Welt zu bringen.
Sie ist nicht in einigen von uns, sie ist in jedem.
Wenn wir unser eigenes Licht scheinen lassen, so geben wir anderen ebenfalls die Erlaubnis, ihr Licht scheinen zu lassen. Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreien, befreien wir mit unserer Gegenwart auch andere.
Marianne Williamson

04.12.2014

eine lieblingsgeschichte zum mut haben und träumen


Die Werkstatt der Schmetterlinge von Gioconda Belli  (Zusammenfassung)
"Vor langer Zeit gab es nämlich keine Schmetterlinge. Und viele andere Pflanzen und Tiere nicht, die alle noch darauf warteten erschaffen zu werden. Das war die Arbeit der Gestalter Aller Dinge. Für die Gestalter Aller Dinge gab es ein strenges Gesetz: Sie hatten die Tiere für das Tierreich zu erschaffen und für das Pflanzenreich die Pflanzen. An diese Regel mussten sich alle halten. 
Einer von ihnen war der junge Rodolfo. Er hatte geschickte Hände und probierte gern alles aus, was nur möglich war. Oft traf er sich mit Freundinnen in einer Höhle im Wald. Dann sprachen sie darüber, was man noch alles für wunderbare Dinge erschaffen könnte, wenn es nur diese strengen Regeln nicht gäbe: z.Bsp.: Ein Baum, der wie ein Vogel singt...
Was Rodolfo aber am meisten beschäftigte, war etwas Neues: Ein Wesen, das wie ein Vogel und gleichzeitig wie eine Blume sein sollte. Das war sein Traum, an den er ständig dachte, bei Tag und in der Nacht.Rodolfo und seine Freunde wurden von der Weisen Alten in die Insektenwerkstatt versetzt: „Die Ordnung des Weltalls beruht auf Gesetzen, die so einfach wie vollkommen sind! Selbst die kleinsten Geschöpfe sind mit großer Weisheit entworfen. Damit ihr das nie vergesst und keinen Unsinn ausbrütet, werdet ihr ab morgen in der Insektenwerkstatt arbeiten!“ Mit hängenden Köpfen verließen die Freunde den Palast der Weisen Alten.
Doch dann kamen sie auf neue Ideen: Sie wollten Insekten erfinden, die wie ein Stern leuchten und sie Glühwürmchen nennen, oder welche, die vorsichtig wie Känguruhs durchs Gras hüpfen - Heuschrecken...
Rodolfo machte sich an die Arbeit und zeichnete hunderte von Entwürfen. Auch Nachts, wenn alle anderen schliefen, saß er über seinen Tisch gebeugt. Die anderen Gestalter machten sich bereits über ihn lustig.  
Eines Abends erschuf Rodolfo unabsichtlich ein unheimlich Tier: Er malte einer vorbeihuschenden Maus Häute auf den Rücken und erschuf so die Feldermaus. Ein anderes Mal  glaubte sich Rodolfo seinem Ziel ganz nahe. Er hatte ein geflügeltes Insekt  mit einem schimmernden Leib und metallisch glänzenden Flügeln entworfen. Eine Libelle flog davon. Doch Rodolfo war nicht zufrieden.Seine Freundin Fedora sagte: „Vielleicht ist dein Traum zu anspruchsvoll... Du musst bescheidener werden und einsehen, dass nicht alle Träume wahr werden können.“Rodolofo entgegente: „Aber Fedoroa, wir sind die Gestalter aller Dinge. Wir dürfen unsere Träume nicht aufgeben. Und genau darum muss ich es noch einmal versuchen.“ 
Und er machte sich wieder an die Arbeit. Seine Freunde machten sich Sorgen.Eines Nachts hatte er einen Traum von seinem Großvater, der den Regenbogen erschaffen hatte. Rodolfo wachte auf, war sehr verzweifelt, weinte viele Tränen und ging hinaus zum See.Der Morgen dämmerte schon, als er erschöpft einschlief. Da weckte ihn das Geräusch flirrender Flügel: Ein Kolibri schwirrte von Blume zu Blume, flog über das Wasser zur anderen Seite. Rodolfo sah dem schillernden Vogel nach. In eben diesem Moment fiel sein Blick auf das Spiegelbild des Kolibris im Wasser. Die Spiegelung flatterte hin und her und sah im Licht der ersten Sonnenstrahlen immer wieder anders aus. Mal glich sie einem Vogel, mal einer Blume. Rodolfo ging ein Licht auf!
Er rannte in die Werkstatt und begann zu zeichnen und zu malen und entwarf mit zarten Strichen Körper und Flügel des Schmetterlings. Schließlich rief er seine Freunde, ging mit ihnen in die Höhle im Wald und blies auf die Zeichnung. Ein orangefarbener Schmetterling erhob sich. „Du hast es tatsächlich geschafft! Und wir haben fast nicht mehr daran geglaubt, dass es dir gelingen würde! Man sollte sich nie über die Träume anderer lustig machen!“"

30.11.2014

giraffenbande


Man sollte Kinder lehren
ohne Netz auf einem Seil zu tanzen
bei Nacht allein unter freiem Himmel zu schlafen
in einem Kahn auf das offene Meer hinauszurudern.
Man sollte sie lehren
sich Luftschlösser statt Eigenheime zu erträumen
nirgendwo sonst als nur im Leben zu Haus zu sein
und in sich selbst Geborgenheit zu finden.
Hans Herbert Dreiske
ich bin zwar zurück im kleinen büro - gleichzeitig arbeite ich an der giraffenbande weiter. und es macht mir so viel spaß, mir zu überlegen wie meine kindergruppe ausschauen kann! davon träum ich:

die giraffenbande wird ein raum für kinder werden, in dem sie

* lernen, auf sich selbst zu hören
* laut sein dürfen
* sagen, dürfen, wenn es ihnen zu laut ist
* konflikte selbstständig regeln ohne gemaßregelt zu werden
* keine angst vor konflikten haben
* frei sein dürfen
* stundenlang einer beschäftigung nachgehen dürfen, wenn sie wollen
* neue erfahrungen machen
* wertschätzung erfahren (statt lob und tadel)
* feiern und bedauern
* mitfühlen statt sich entschuldigen müssen
* nicht müssen (!!!!!!!!!!)
* sich nicht fremdbestimmten regeln unterordnen
* viel zeit in der natur verbringen
* stark und schwach sein dürfen
* vielfalt als bereicherung erleben weil unterschiedlichkeit sein darf
* gleichberechtigt sind
* lernen, nicht von den urteilen der anderen abhängig zu sein
* tanzen, singen, lachen, spielen, sich ausruhen können
* kontakt zu älteren menschen haben
* obst und gemüse anbauen  
* gewaltfreie kommunkation "lernen"


20.11.2014

hin_ein!


zurück im büro in der stadt. diesmal in einer neuen rolle. in einer leitungsfunktion. 
und schon beginnt mein zweifelkopf sich sorgen zu machen. und fragt sich: wirst du das gut machen? kannst du das überhaupt? bist du nicht viel zu ernsthaft? machst du dir nicht viel zu viele gedanken? kannst du dich überhaupt von den erwartungen anderer distanzieren und zu dem stehen, was du tust?
mein zweifelkopf grübelt und verunsichert mich. bis ich klein und ruhig und müde werde. und angst spüre...
und dann erinner ich mich an: outside your comfort zone is where the magic happens... und ich denke an ronja räubertochter. an ihren mut, die angst anzugehen. sich nicht zu verstecken sondern so lange am fluss herumzuturnen bis sie keine angst mehr hat, hineinzufallen.
jetzt hab ich also einen job, bei dem ich lernen und wachsen kann. verstecken ist nicht möglich. also hinein in die herausforderung :-)
Und sie lachte leise, weil es Flüsse und Wälder gab. Es war kaum zu glauben - wahr und wahrhaftig, es gab große Bäume und große Gewässer, und alles war voller Leben, musste man da nicht lachen!Da sah sie etwas, das sie erschreckte....Und plötzlich waren sie alle dicht am Stein, seltsame graue Wesen, die ihr übel wollten. Ronja sah sie nicht, aber sie spürte mit Schauer, dass sie da waren. Jetzt wusste sie, wie gefährlich sie waren, diese Graugnomen, vor denen sie sich hüten sollte....Ja, jetzt weiß ich was Graugnomen sind, sagte Ronja.Aber wie du mit ihnen fertig wirst, das weißt du nicht, sagte Mattis. Wenn du Angst hast, wittern sie das von weit her und erst dann werden sie gefährlich.Ja, sagte Lovis, das gilt für so mancherlei. Darum ist man im Mattiswald am sichersten, wenn man sich nicht fürchtet.Das will ich mir merken, sagt Ronja.Und während der folgenden Tage tat Ronja nichts anderes, als dass sie sich vor allem Gefährlichen hütete und sich darin übte, keine Angst zu haben. In den Fluss zu plumpsen, davor sollte sie sich hüten, hatte Mattis gesagt, und darum sprang sie am Ufer kühn und keck von einem glatten Stein zum anderen, dort, wo das Wasser am wildesten toste. Schließlich konnte sie sich ja nicht im Wald davor hüten, in den Fluss zu plumpsen. Sollte das Sich-Hüten überhaupt eine von Nutzen sein, dann musste sie sich bei den Stromschnellen und Strudeln und niergendwo sonst üben.....Und hier war sie nun und hatte sich kopfüber in den Frühling gestürzt.astrid lindgren

10.11.2014

perlen sammeln


















ich kann durch das leben gehen und mich nach wunderschönen, bunten, schimmernden perlen sehnen
... nach beziehungen ohne konflikte oder
... danach umsorgt zu werden, genau so wie es mir gut tut, ohne jemanden etwas aufzuzwingen oder
... genau das zu tun, was mich erfüllt und dafür geld zu bekommen oder
... unabhängig von den erwartungen anderer zu sein oder oder oder
ich kann pläne schmieden, wie ich dort hin kommen kann
den blick auf die schatzkarte gerichtet, die mir in die hand gegeben wurde
mit dem tipp, ja keine weggabelung zu übersehen
aufzupassen und gut gerüstet zu sein
oder
ich gehe einfach los
und mal mir meine eigene schatzkarte
indem ich tue, was ich tue
in dem ich meine augen manchmal schließe
in dem ich die hindernisse am weg so lange umgehe bis ich mich traue sie zu beschreiten
... beziehungen mit konflikten
... keine erwerbsarbeit finden und kaum geld bekommen
... genervt sein von den fragen "und was machst du denn jetzt?" und irgendwann zugeben, dass mir diese frage unangenehm ist...
und in den hindernissen, die perlen sehen
und so schritt für schritt
meine schatzkarte malen

30.10.2014

let your dream set sail


heut abend geht es los. mit dem zug. in die riesenhauptstadt. über nacht.
und morgen :-)

rein in die wanderschuhe.
den boden unter den füßen spüren.
ein schritt nach dem anderen.
gehen.
gehen.
gehen. 

26.10.2014

der innere anteil



die junge frau ist platt. sie hat gestern im seminar ihrer schattenseite licht gegeben. der inneren stimme, die sie seit sie denken kann mal laut und mal leise hört: "achtung. sei vorsichtig. mach keine fehler. überlg dir gut, was du sagst und tust. halte dich an die regeln. sonst..."
der innere polizist.
die junge frau bekämpft ihn seit jahren. sagt ihm, er soll still sein und hört gleichzeitig alles, was er bedenkt. sie will eigentlich das kontrollieren lassen und sich im satten leben baden. nackt ins wasser springen. statt sich mühsam einen neoprenanzug und eine sauerstoffflasche anzuziehen.
der innere polizist steht für klarheit. und ordnung. und struktur. für sicherheit. und schutz.
alles bedürfnisse, für die die junge frau zahlreiche strategien erlernt hat. schon als kleines mädchen. sie war so brav...
und der innere polizist trägt eine uniform und eine waffe.
die panzerknacker-hippie stimme in der jungen frau hasst waffen und uniformen. sie will die gefängnisse und die waffenindustrie abschaffen. will grenzen öffnen und asylwerber/innen da  unterbringen, wo sie leben wollen. sie will gewaltfrei demonstrieren. und eine elternverwaltete kindergruppe aufmachen. und sie will noch viel mehr. zum beispiel zu fuß um die welt gehen und sich von der erde tragen lassen. und gfk trainerin werden. und mit walen schwimmen. surfen lernen. ihre träume leben. straßen sperren. autos abschaffen. (dafür schämt sich sogar der hippie anteil) flower power :-)
die junge frau mag die panzerknacker-hippie stimme.
wie soll also dic junge frau, die eigentlich ein panzerknacker-hippie sein will, dem inneren polizisten respekt entgegen bringen???????? und somit alles respektieren wogegen sie in den letzten jahren im außen gekämpft hat?????
die junge frau weiß: nur was sein darf kann sich wandeln... und der innere polizist braucht respekt, um sich zu entspannen. und vielleicht ist ja dann eine kooperation möglich... und sie werden freunde- der polizist und die panzerknacker-hippie-frau...

25.10.2014

selbstverbindung




do you
love
yourself

enough
to listen
to all the voices
in your head?

08.10.2014

berlin




eine woche in der großen stadt. gekommen, um ein seminar zur gewaltfreien kommunikation mit kindern zu besuchen. erwartungs- und freudvoll. doch das seminar brachte weder neue inspiraion noch neue erkenntnisse. vielmehr hörte ich festschreibungen. über männer und frauen.
bewusste sprache ist mir wichtig. sprache, die auf vielfältige lebenssituationen rücksicht nimmt. die nicht davon ausgeht, dass alle teilnehmenden frauen verstanden werden wollen von ihren männern. vielleicht leben nicht alle frauen mit männern zusammen... vielleicht ist das vorurteilsgewitzel über geschlechter nicht für alle witzig.
warum gehen so viele menschen davon aus, dass männer so und frauen so sind? warum ist nicht schon längst klar, dass es beziehungen gibt. und dass menschen rollen einnehmen. dass rollen flexibel sind. wenn man sie reflektiert. und sie nicht an ein geschlecht gebunden sind.
enttäuschung über ein seminar, bei dem ich mir viel lernen und eintauchen und tiefe erwartet habe... ich kenne es anders. mit übungen, die die energie vom kopf weg und hin zum körper bringen. mit tanzen. und bewegung. und malen. und rollen-spielen.
eine erkenntnis hatte ich. die selbstzuschreibung - zb ich bin misstrauisch, zweifelnd, kritisch und hinterfragend - auf schöne beweggründe hin abklopfen. erkennen, dass misstrauen klarheit will. oder dass zurückhaltung und vorsicht geschieht, weil schutz und behutsamkeit bedürfnisse sind... das tut gut. alles was wir tun ist immer das schönste und beste, das uns zur verfügung steht. und hinter allem stehen schöne beweggründe.
und trotzdem die entscheidung zu gehen. das bedürfnis nach inspiration zulassen. nicht energie für etwas aufwenden, das mir nichts wert ist. 
also kein seminar mehr. sondern zeit für die große stadt. urlaub in den menschenmassen. die vollgestopfte u- und s-bahnen aber auch das volle leben als folge haben. so viel vielfalt...
ich bin schon stundenlang auf entdeckungsreise gewesen. habe die blauen und grünen haare genossen und die graffitis und die bunten sesseln und tische. hier gibt es viel raum. viel grün. viel lärm...
gehen wenn ich gehen will. das tut mir wirklich gut.
fragen, nach was ich fragen will. frech und mutig. schön zu wissen, dass ich das kann.

23.09.2014

entscheidungen treffen

zwei möglichkeiten: ab mitte november im büro mitten in der stadt eine leitungsfunktion einnehmen. gestalten. begleiten. gegen kürzungen verteidigen. immer wieder auf die burg. vollzeit. geld. für eine vision - eine kooperative (spiel)kultur. gfk einfließen lassen. dranbleiben können. flexible zeiteinteilung.  wenig freizeit.
oder... ab jetzt ungewissheit. und eventuell ab november in der kindergruppe arbeiten. teilzeit. viel weniger geld. betreuen. nicht wirklich gestalten. dafür platz für die gründung der giraffenbande. und für viele menschen.

wann weiß man welcher weg gegangen gehört? auf was höre ich? auf meinen bauch. und mein herz. jeden tag wird es klarer. vielleicht weiß ich es schon... 

18.09.2014

nicht "entweder oder" sondern "und gleichzeitig"

auf diesem planeten muss man nichts verdienen - man hat das recht zu nehmen. geld ist nicht dazu da, sicherheit zu bekommen. die eigene existenz gibt sicherheit. wenn geld sicherheit bedeuten würde, befände sich sicherheit außerhalb von einem selbst. man müsste sicherheit im außen finden. gier wäre die folge (weil jede/r versuchen würde, sicherheit zu bekommen). 
geld löst keinen stress. weil: geld ist nur ein schein, auf den viel projeziert wird (möglichkeiten, macht, vorsorge, ausbeutung, wertschätzung, erholung...). man kann es als spiegel der eigenen psyche verwenden und der frage nachgehen, was geld einem selbst bedeutet. wenn man diese projektionen zu sich zurückholt, ist man weniger vom geld abhängig und kann freier damit umgehen. (z.b.: ich bin ausbeuterisch und das ist gut so. ich verursache Erfüllung mit und ohne geld.)  (gedanken nach peter könig)
die frau fühlt sich manchmal wie ein elefant (das ist ja schon bekannt): schwer und übervorsichtig. und das reicht ihr! sie will sich raum nehmen. und sich nicht ständig fragen, ob sie stört. sie will nicht mehr brav sein. nicht weil sie nicht lieben will sondern weil sie genug hat - vom abwarten und vom von außen abhängig sein und vom unbeweglich werden und vom verstummen. sie weiß, sie hat eine stimme. eine laute, starke. sie will in sich selbst sicherheit und mut finden. und sich ausdrücken. im bewusstsein leben, nehmen zu dürfen. alles zu dürfen, was sie will. vielleicht kann man nicht leben ohne leid oder ausbeutung zu verursachen. schon beim auf die welt kommen verursacht man schmerzen. ohne geht es nicht. und vielleicht gibt es kein entweder oder. vielleicht verursacht man ausbeutung UND fülle. leid UND freude. nicht eines von beiden.

17.09.2014

vielleicht ist das anpassen an die anderen nicht die richtige strategie. und das nicht stören wollen auch nicht. oder das auf anweisungen warten...
vielleicht ist das sich selbst zeigen und auf sich selbst hören die strategie, die es zu üben gilt. das tun, was dem eigenen entspricht. um hilfe bitten, wenn man mag. sich trauen, zu bitten. klar sein. den bauch spüren. verloren sein zulassen. 

16.09.2014

wandelzeit

die wandelzeit beginnt. der sommer verabschiedet sich. blätter färben sich. das große fallen beginnt. das licht ist sanft. nur manchmal sind die sonnenstrahlen noch sommerheiß. nebelschwaden ziehen einher. die erntezeit ist da.
und bei mir färbt sich auch etwas. die kleine wohnung wird immer wohnlicher. ich bekomme wieder ein zu hause. ein sehr schönes. die letzten tage waren voll mit packen, schleppen, planen, kaufen, aufbauen, entscheiden, kalkulieren. und es zahlt sich aus :-) ich freu mich sehr. auf raum. zum leben. und lieben. und kochen. und erschaffen. und auftanken. 
neben dem umzug tut sich auch was. heut geh ich in die kindergruppe in der stadt. und finde heraus, was sich da so tut. ob mir das dort freude macht. und ob sie mit mir freude haben... grad spür ich kein gefühl dazu... ein bisschen anspannung vielleicht. ich will ja nicht auf ablehnung stoßen. gleichzeitig würd ich gern versuchen, mich authentisch zu zeigen. das ist mit kindern eigentlich eh leicht... mal schauen. rein in die wandelzeit! am besten ohne schutzhelm. mit neugierde. wie beim reisen!  

08.09.2014

vertrauen

die junge frau sehnt sich nach dem wald. sie verspürt die sehnsucht, zu fuß zu gehen. und draußen zu sein.
sie erlebt enge. in der stadt. in der wohnung. im kopf.
sie will atmen.
luft. und keine autoabgase.
sie hat angst. vor der rückkehr der zweifel und unsicherheiten.
und gleichzeitig spürt sie, dass sich alles fügen wird. die kindergruppe entsteht fast von selbst. sie ploppt aus sich hervor.
die junge frau weiß, was ihr ruhe bringen kann: die gewissheit, immer und bei jeder gelegenheit zur richtigen zeit am richtigen ort zu sein.
die junge frau weiß auch, dass sie diese gewissheit lebendig sein lässt und ihr mut macht, ihren impulsen zu folgen. auch wenn sie unpassend erscheinen. (sie weiß, unpassend gibt es nicht wirklich - nur als kopf-bewertung.)
also...
... gehen, wenn der körper bewegung braucht.
...umziehen, wenn die zeit reif ist. zusammenpacken und abschied nehmen.
... reden. wenn etwas gesagt werden will.
... zuhören und still sein, wenn es nichts zu sagen gibt (auch wenn es so scheint, als sollte man etwas sagen).
... scham und peinlichkeit spüren statt mögliche schamvolle situationen vermeiden.
... konflikte aushalten und die sehnsüchte des gegenübers finden, statt sich selbst in frage zu stellen oder an den eigenen vorstellungen festhalten, dass das was ist gerade nicht sein darf.
... sich zurück ziehen und auftanken, wenn erholung notwendig ist.
... nur zu festen gehen, die man wirklich mitfeiern möchte.
... spielen. malen. singen. tanzen. nähen.
... schreien, wenn etwas raus will.
... wild sein.
... schmerz, enttäuschung, verletzungen und traurigkeit spüren. statt sie zu unterdrücken oder vermeiden.
... keine angst vor der leere haben sondern zeiten der leere willkommen heißen. nur wenn leere da ist, hat neues platz.
und die jungen frau spürt, dass dies der weg ist, den sie zu gehen hat. um schritt für schritt bei ihr selbst anzukommen.

22.08.2014

selbst- und fremdbild... eine späte erkenntnis über das brav sein


nimm rücksicht auf andere. sei lieb. und freundlich. grüße. gib die hand. entschuldige dich. hau niemanden. sei nicht egoistisch. lerne. mach keine fehler. halte ein, was du sagst. sei zuverlässig. ehrlich. und höflich. orientiere dich an anderen. erfülle die erwartungen anderer. sei brav. und liebenswert. streng dich an. spare. lerne. leiste. dann wirst du ein erfolgreiches leben haben. kurz; schule deinen willen, unterdrücke deine gefühle und orientiere dich am außen, damit du glücklich wirst."
das funktioniert und stimmt nicht. ich habs versucht. war das brave mädchen. aber ab dem zeitpunkt, an dem ich mein gewohntes umfeld verlassen habe, auf die philippinen gereist bin, armut und ausbeutung erfahren habe, weiß ich, dass diese formel nicht stimmen kann sondern - im gegenteil - schaden anrichtet. an uns selbst. und anderen. fremdbestimmung und äußere anhäufung bringen stress. unzufriedenheit. orientierungslosigkeit. (und vielleicht wirtschaftswachstum.) 

wie aber weg vom durch andere bestimmten selbswert. also fremdwert. und hin zum selbstwert? durch das malen eines flexiblen selbstbildes... 
... spüren, wie es einem geht.
... sich erlauben, danach zu handeln - ganz egal, was andere denken könnten. (konkreter:reden, wenn man reden will und nicht weil man nicht als schüchtern gelten will. gehen, wenn man gehen will und nicht aus angst bleiben, als unhöflich zu gelten.)
... sich in gelassenheit (vertrauen) üben: wissen, dass das, was ist, genau so sein darf, wie es ist. (statt zu denken, es sollte anders sein). das als abenteuer oder entwicklungsmöglichkeit annhemen. (outside your comfort zone is where the magic happens).
... nichts für andere tun, was sie selbst tun könnten. außer aus der selben freude heraus, mit der kleine kinder enten füttern.



21.08.2014

vollständig

If I could live again my life, in the next - I'll try to make more mistakes, I won't try to be so perfect, I'll be more relaxed. (Jorge Luis Borge)
perfekt sein... eine vorstellung davon haben, wie etwas zu sein hat. versuchen, dieses ziel zu erreichen. enttäuscht/verärgert sein, wenn es anders kommt.
meistens kommt es anders. auf jeden fall bei mir. ich habe den eindruck, meinen eigenen vorstellungen nicht gerecht werden zu können. als ob das leben mir zeigen würde, dass es sich nicht einstellen lässt, sondern frei und beweglich ist. mehr fehler machen. und sie genießen. dieser vorsatz fühlt sich gut an!!! ohne fehler gibt es kein lernen. niemand lernt gehen ohne hinzufallen. und keine angst vor dem, was andere denken und sagen. ich denke ja auch. und dann sage ich es. und erst dann verstehe ich. und kann empathisch sein. was ist darf sein. und nur was sein darf, kann sich ändern. also... auf in den tag. zum fehler machen!!!

22.07.2014

krieg.

israel und palästina.
rauchwolken von einschlagenden bomben.
granaten.
weinende, verletzte und tote kinder.
straßen und häuser in schutt und asche.
facebook postings, die frieden fordern.
aber wie? wie von hier aus dort etwas tun?
es ist mir nicht egal. ich bin traurig. berührt.
krieg. meine größte angst. macht alles kaputt.
die menschen. die herzen. die liebe. die versöhnung. die kinder. die zukunft.
und wut. große wut.
weil es bomben gibt. weil es waffen gibt. weil es soldaten gibt, die vom staat dafür ausgebildet werden, zu töten, anzugreifen und zu verteidigen. wie kann ein staat jeden mann zum wehrdienst verpflichten? zum töten lernen? in israel sind es sogar zwei jahre...
und worum geht es eigentlich?
vielleicht um raum zum leben.
in kolumbien habe ich erlebt, was ein bewaffneter konflikt mit meschenaugen macht. da fehlt der glanz. die hoffnung. die leichtigkeit.
kathi sagt, sie reden nicht miteinander. palästinenser gehen nicht zu meetings, wenn israelis dort sind.
hildegard gross-mayr - eine friedensaktivistin  - sagt, dialog ist der einzige weg zum frieden.
eigentlich sollte man hinfahren. kathi darf mit care nicht hin. eine humanitäre hilfsorganisation fährt nicht in den krieg. zu gefährlich. aber vielleicht müssten wir alle hinfahren. oder hingehen. so viele wie möglich. internationale sind politisch meist wirksamer. wenn sie nämlich getötet werden, gibt es einen aufschrei. auch einen politischen. ich mag mehr tun, als facebook postings schreiben...

 



Bedürfnisskompass


Ich möchte ein Leben, in dem ich mich traue, zu sagen, was ich denke. Zu jeder Zeit an jedem Ort. Ich möchte schreien, wenn ich schreien muss und weinen, wenn ich weinen muss. Zu jeder Zeit an jedem Ort. (Authentischer Selbstausdruck, Mut, Selbstvertrauen)
Ich möchte mich durch und durch lebendig fühlen. Lieber reden und lesen und schreiben und spielen statt fernsehen. (Leidenschaft, Kraft, Lebendigkeit)
Ich möchte, dass meine Füße so wenig Asphalt wie möglich spüren. Ich will jedes Jahr mindestens zwei Monate draußen arbeiten. Schlafen. Aufstehen. Essen und tun, was zu tun ist. Ernten. Und den Boden bearbeiten. Oder die Olivenbäume schneiden. Und am Abend mag ich meinen Körper spüren. Nicht meinen Kopf. (Freiheit)
Ich mag mit Kindern spielen, mit ihnen Zeit verbringen, mit ihnen die Welt entdecken und mich von ihrer aufrichtigen Art inspirieren lassen. (Freude, Authentizität)
Ich mag meine Verteidigungsmauern abbauen. Mich nicht mehr schützen. Sondern offen sein. Ich mag falsch und richtig lassen. Damit ich Menschen begegnen kann. Sehen, was hinter meinen Beurteilungen steht. Und sehen, was hinter den Wörtern der Anderen steht. (Verbindung, Nähe, Kontakt)
Ich mag verstehen. Mich. Und die Anderen. (Verständnis, Verbindung, Nähe, Kontakt, Wirksamkeit, Teilhabe, eingebunden sein)
Ich mag akzeptieren was gerade ist. Ich mag sehen, was neu und gut ist. Die Perlen. Jedes Tages. Der Wind auf meinem Gesicht. Die Sonne auf meiner Haut. Umarmungen und Nähe. (Wertschätzung, Freude, Lebendigkeit)
Ich möchte die Welt begehen. Zu Fuß. Am liebsten im Herbst. Oder die Welt bereisen. Am liebsten am Meer. Oder mit dem Zug. Langsam und bewusst. Ich mag mich bewegen. Und meinen Bauch statt meinem Kopf die Macht über mich geben. Und meinem Herzen. Ich mag in den Wald gehen, und dort sein, alleine. Ich möchte die Natur als Lehrmeisterin nutzen. Lauschen. Und am Fluss sitzen. (Bewegung, Wandel, Weite)
  

17.07.2014

Als ich mich selbst zu lieben begann... (von Charlie Chaplin zu seinem 70.Geburtstag)


Als ich mich selbst zu lieben begann, 
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man REIFE.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das Gesunden Egoismus,
aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.
Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN

09.07.2014

vom schüchtern und ruhig sein




ich habe lust darauf, nicht so rücksichtsvoll zu sein.und nicht immer sofort zu überlegen, wer wohl was über mich denken könnte. im grunde ist es ja eigentlich egal. jeder darf denken, was er will! auch über mich. und wenn jemand denkt, ich sei rücksichtlslos, dann denkt er das. oder er spricht es an. wenn ihm unsere beziehung wichtig ist.
ich glaub, ich muss echt noch viel in sachen integrität lernen. ich bin so angepasst und zurückgezogen und ruhig. das mag ich gar nicht. ich sitz nicht gern still wo daneben. weil ich nicht weiß, was ich sagen soll. normalerweise weiß ich, was ich sagen will. ich weiß, was ich denke. und ich bin nicht auf den mund gefallen. warum fällt es mir gerade hier so schwer?
ich will nicht stören. das kenn ich von mir. nicht auffallen. nicht stören. lieber nicht zu laut sein. lieber nur dann reden, wenn ich gefragt werde.
ich war schon länger nicht mehr so ruhig. oder eigentlich war das bei den pioneers teilweise auch so. da war ich auch nicht so die laute sprecherin. keine rampensau. kein entertainer.
irgendwie hab ich vielleicht beim essen auch einfach gern meine ruhe? oder ich bin manchmal einfach gerne ruhig. und unauffällig. ruhe. mag ich vielleicht schon gerne. gerade in dieser zeit hier. ich würd nicht so ur gern unter den olivenbäumen stehen und mich mit musik zudröhnen, um abgelenkt zu sein. ich mag es schon auch ruhig. und langsam. manchmal. ich scchlaf hier auch jeden nachmittag ein bissi. anscheinend bin ich erschöpft von meinen letzten sechs monaten. vielleicht brauch ich auch wirklich endlich meinen eigenen raum. in dem ich nicht stören kann. weil er meiner ist. zu lang lebe ich schon als halbschmarotzer. muss keine miete zahlen. hier ja auch nicht.. hier gilt: arbeiten für essen und unterkunft. vielleicht brauch ich auch mehr klarheit. wieviel arbeiten? wann wieviel esssen? wann kann ich im wohnzimmer sein ohne zu stören? wann braucht die familie ihre eigenzeit. oder stör ich nie. ist stören nicht auschlaggebend? was steht hinter stören? die angst nicht angenommen zu werden? die angst abgewiesen zu werden? also das bedürfnis nach zugehörigkeit?und kontakt? und nähe? und doch nicht ruhe? das bedürfnis nach kooperation. und wertschätzung. und angenommen werden. und immer wieder komm ich zu dem schluss, dass es wohl meine aufgabe ist, meine strategien zu finden, um mich anzunehmen. also die große frage: wie geht das mit der selbstliebe? mich selbst ermutuigen, wenn ich mich schüchtern sehe statt mich zu fragen, was ist denn jetzt schon wieder los. ein kleines zartes mädchen in der großen frau sehen und dieses begleiten... mit mir umghehen wie mit einem kind. bei denen bin ich nämlich sehr geduldig und verständnisvoll... also nicht die äußere wertschätzung suchen. sonst bleib ich für immer abhängig von außen. mich wertschätzen. für all das was ich bin. und für all das was ich nicht bin. für mein schüchtern sein. für mein ruhig sein. für meine zurückhaltung... gar nicht so leicht.

05.07.2014

herkunft und was eigentlich interessant ist


meine haut ist schon gebräunt - farmers teint, wie meine amerikanische mitwooferin sagt: bräune nur dort, wo hose und t-shirt aufhören... heute war ich in einer weinfabrik. ich weiß nicht mal wie man auf deutsch dazu sagt. es ist witzig - im grunde interessiert mich wein nicht besonders. und in österreich könnt ich - wenn ich lust habe - alles darüber lernen. da gibt es viel mehr wein als hier. und dann steh ich mit weinbauern in einer sizialinischen weinabfüllanlage, koste wein und höre gesprächen zu, wie wein produziert wird, wie lang er braucht - eigentlich spannend. wein hat so eine lange geschichte. und es hängt unglaublich viel arbeit und leidenschaft dran...
auch in der "weinfabrik" wurde ich gefragt, wo ich herkomme. meine amerikanische mitwooferin erzählt immer stolz: "I am from the US". und dann geht das gespräch meistens los. und sie wollen alles über amerika wissen. irgendwer war dort... blablabla... und irgendwann bin dann doch ich dran und es bleibt mir nichts anderes über als "austria" zu sagen. nicht stolz. hab keine lust auf geplänkel über sachertorte oder die ringstraße oder dden stephansdom. und so wie damals im indischen zug wurde ich auch hier auf hitler angesprochen...
dieses patriotische auf sein herkunftslaand stolz sein kann ich nicht nachvollziehen. meine amerikanische mitwooferin ist  stolz auf ihr land. sie ist traurig, dass sie nicht zu hause war, um den 4th of july zu feiern. an dem sich alle amerikanische flaggen anziehen und aufmalen. das ist freaky...ich kenn dieses "wir" gefühl nicht. nicht in bezug auf österreich. ich würde nie sagen "wir habens nicht in die weltmeisterschaft geschafft". ich würd sagen "ich bin aus österreich" und "österreich ist nicht bei der wm". aber nicht "wir"... und ich mag das aus nicht. ich lebe in einem land. und dieses land nennt sich "österreich". ok. die grenzen könnten auch anders ausschauen. ich fühl mich viel mehr als weltenbürgerin... ich mag die frage "wo bist du her"" nicht. was sagt die wntwort aus? ja... es öffnet ein gesprächsthema. aber sonst... naja... vielleicht antwort ich mal mit "Japan" :-)
Die Einladung
Es interessiert mich nicht, wovon Du Deinen Lebensunterhalt bestreitest.
Ich möchte wissen, wonach Du Dich sehnst und ob Du es wagst, davon zu träumen, Deine Herzenswünsche zu erfüllen.
Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist.
Ich möchte wissen, ob Du es riskieren wirst, verrückt vor Liebe zu sein, vernarrt in Deine Träume, in das Abenteuer, lebendig zu sein.
Es interessiert mich nicht, welche Planeten in welcher Konstellation zu Deinem Mond stehen.
Ich möchte wissen, ob Du die Mitte Deines Leids berührt hast, ob Du durch Verrat, den Du im Leben erfahren hast, aufgebrochen und offen geworden oder geschrumpft bist und Dich verschlossen hast vor Angst und weiterem Schmerz.

Ich möchte wissen, ob Du dasitzen kannst mit Schmerz – meinem oder Deinem eigenen –
ohne irgendeine Bewegung der Ausflucht, ohne den Schmerz zu verbergen, ohne ihn verschwinden zu lassen, ohne ihn festzuhalten.

Ich möchte wissen, ob Du mit Freude dasein kannst – meiner oder Deiner eigenen –
ob Du mit Wildheit tanzen und zulassen kannst, daß Ekstase Dich erfüllt bis in die Fingerspitzen und Zehen hinein, ohne jene Vorsicht, in der du dich in acht nimmst,
realistisch bist und dich an die Begrenzung des Menschendaseins erinnerst.
Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Du mir erzählst, wahr ist.
Ich möchte wissen, ob Du jemanden enttäuschen kannst, um zu Dir selbst ehrlich zu sein,
ob Du es erträgst, daß Dir deshalb jemand Vorwürfe macht und Du trotzdem Deine eigene Seele nicht verrätst.
Ich möchte wissen, ob Du treu sein kannst und zuverlässig.

Ich möchte wissen, ob Du Schönheit sehen kannst, auch dann, wenn es nicht jeden Tag schön ist und ob Du in Deinem Leben einen göttlichen Funken spürst.
Ich möchte wissen, ob Du mit Mißerfolg leben kannst – mit Deinem und meinem –
und immer noch am Ufer eines Sees stehen und “Ja“ zum Vollmond rufen kannst.
Es interessiert mich nicht, wo Du lebst oder wieviel Geld Du hast.
Ich möchte wissen, ob Du nach einer kummervollen Nacht voller Verzweiflung aufstehen kannst
–ausgelaugt und mit Schmerzen – und trotzdem tust, was getan werden muß für Deine Kinder oder andere Menschen.
Es interessiert mich nicht, welche Schulausbildung Du hast oder wo und bei wem Du studiert hast.
Ich möchte wissen, ob Du mit mir in der Mitte des Feuers stehen und nicht zurückschrecken wirst.
Ich möchte wissen, was Dich von innen aufrecht erhält, wenn alles andere wegfällt.

Ich möchte wissen, ob Du mit Dir selbst alleine sein kannst und ob Du wirklich die Leute magst, mit denen Du Dich in Zeiten der Leere umgibst.
Oriah Mountain Dreamer (im Mai 1994, http://www.oriahmountaindreamer.com)
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Jena Ilka Frey

03.07.2014

back

es kann nicht darum gehen, individulalität aufzugeben und in die masse des kollektivs zurückzukehren. das größere ganze besteht nicht aus vielen gleichen, sondern aus vielen ungleichen teilen. ein uniformer monolith hat keine innere intelligenz. das dynamische, selbst organisierende ganze lebt von der inneren vielfalt und lebendigkeit seiner teile. darin liegt das paradox der individuation: je mehr ich werde, was ich bin, desto mehr kann ich zum schöpferischen teil des ganzen werden. das gemeinsame im ganzen kann erst lebendig werden, wenn die inneren unterschiede anerkennung finden. es geht deer evolution also wohl darum, dass wir werden, was wir sind, und so unseren beitrag leisten. joanna macy (aus tau: magazin für barfußpolitik)
wieder zurück. auf der insel. diesmal ist es heiß. die sonne brennt. erbarmungslos. auf alles. der boden ist trocken. und trotzdem oder gerade deshalb wächst einiges... weintrauben reifen heran. ich finde es faszinierend, dass weintrauben beinahe nur sonne brauchen, um zu wachsen. wieviel wasser sie brauchen weiß ich nicht - hier bekommen sie nicht so viel. die sonne ist stark. ihr kraft ist offensichtlich.
es tut mir gut, meine energie vom kopf in den körper fließen zu lassen. und zu tun, was zu tun ist. egal wie heiß es ist. statt ora et labora: schwitzen und tun. 
und es tut gut, wohin zurück zu fahren. nicht nur neues anzusteuern. sondern da weiterzumachen, wo ich vor ein paar monaten angefangen habe. zu einem ort zurück kommen und schauen, was sich verändert hat. und warum ich nochmal hier bin. ich war hier noch nicht fertig... bins noch nicht.
kleinigkeiten entdecken. sich auskennen. und sich trotzdem fremd fühlen. nicht ganz locker sein können. wie kathie gestern meinte: wenn man sich außerhalb der comfort zone befindet, kann man sich nie so ganz zeigen, wie man ist. besonders beim woofen - man ist gast und doch nicht gast. man arbeitet und bekommt essen und unterkunft. frei ist man eigentlich nicht. man arbeitet, was es zu arbeiten gibt. wenn gäste eingeladen sind, sitzt man dabei. gleichzeitig weiß man nie genau - wann störe ich? wann braucht die familie ihren freiraum? rede ich meiner mitwooferin zu viel? ist mein englisch gut genug? finden die leute es hier komisch, dass ich zurück gekommen bin? so viele fragen. 
in meinen schlauen büchern steht, dass alles was man sich fragt, oder was einem an anderen stört, mit einem selbst zu tun hat - die anderen sind der eigene spiegel...
 also geht es hier eher um meinen eigenen freiraum. und darum, dass ich ihn nutze. und mir mehr kommunikation wünsche. und darum, ob ich es komisch finde wieder hier zu sein - ja, ich find das komisch. und bin trotzdem da :-)
oh, ich merke ich hab schon soooo lange nicht mehr richtig geschrieben... und jetzt regnet es gerade wörter. und wie... 
zurück kommen. ich bin ja auch ins jungscharbüro zurück gekommen. und irgendwie auch zu meiner leidenschaft, etwas mit kindern zu tun. und die giraffenbande zu eröffnen. ich lese viel über (anti)pädagogik. und kindlichem verhalten. es fasziniert mich. bei den pioneers ging es immer darum herauszufinden, wofür mein herz schlägt - ganz klar: es sind die kinder. ich liebe es, mit ihnen die welt zu entdecken und mich von ihnen an ihrer hand verzaubern zu lassen. ich vermiss ein bissi die schmuddelkinder. ich hab mich sehr wohl gefühlt bei ihnen. ich habe das malen mit ihnen geliebt und das auf spielplätzen wieder so richtig spielen - von jemanden entführt werden und wieder entkommen, odfer mit einer kutsche nach frankreich reisen.... nach italien will ich sie besuchen!
also ist 2014 das jahr, in dem ich zurück komme? vielleicht auch zu meinem eigenen raum. wenn ich ausziehe? in die wohnung mit balkon. und nicht allein :-)

zurückblickend (weils zum thema passt) noch einige wichtige erkentnisse aus meinen letzten wochen:

 - je mehr ich mir selbst erlaube - desto mehr erlaube ich anderen
- meine innere kritikerin zerstört nicht (das dachte ich bisher immer). sie prüft. und klärt, was noch fehlt, was nicht stimmig ist. diese innere stimme ist sehr kraftvoll. ich kann sie nicht ruhig stellen. ich kann sie nur annehmen. was ist, darf sein, was sein darf kann sich verändern.
- nicht kooperation muss erlernt werden, sondern integrität. wir alle kommen auf die welt und kooperieren. weil wir anders nicht überleben könnten. aber wie wir unsere inegrität leben könne, wissen wir nicht. das müssen wir lernen. wie wir zu uns selbeer stehen können. wir brauchen erwachsene, die uns helfen, unsere integrität zu wahren.
- selbstbestimmung kann zur strategie werden, um das bedürfnis nach integrität zu nähren. da wird es dann schwierig. und neue strategien sind gefragt. hm.. inetgrität lernen. ich glaub das ist jetzt darn :-) 
innerhalb einer machtstruktur müssen notwendigerweise gesetz und ordnung herrschen; ... anderen grenzen zu setzen dient in erster linie dem machterhalt. ... kinder brauchen keine erwachsenen, die ihnen zeigen wie man sich anpasst oder kooperiert. sie haben hingegen einen dringenden bedarf an erwchsenen, die ihnen zeigen, wie man im zusammenspiel mit anderen seine integrität wahrt. jesper juul
- empathisch sein heißt nicht, aktiv zuhören. empathisch sein heißt nicht, herausfinden, was die andere braucht. oder was dahinter steht. empathisch sein, heißt wirklich da sein. nicht mehr. und nicht weniger. ich hab das endlich mal erfahren, wie es geht...

25.06.2014

geld

Die Pflicht der Gesellschaft besteht allein darin, dafür zu sorgen, dass jeder Einzelne in den Genuss jener Elemente kommt, die die Natur ihm zur Verfügung stellt, ohne dass anderen damit geschadet wird. (Charlies, 1849 In: Vanderborght/Parijs, 2005: S. 25.)
müssen und wollen. wir müssen nichts. gar nichts.
und was ist mit der erwerbsarbeit? nicht die arbeit an sich - ich arbeite sehr gerne. und viel.
aber die lohnarbeit macht mir probleme... das wenig geld zur verfügung haben. die verunsicherung ohne versicherung oder einkommen zu leben. und das gesparte aufzubrauchen.
was hinter dem geld verdienen steht?
der leitsatz eines teiles meiner familie: "spare, lerne, leiste was, dann hast du, kannst du, bist du was."
übersetzt in gfk: die bedürfnisse nach vorhersehbarkeit, sicherheit, entfaltung, kompetenz, wertschätzung,... an geld hängt also viel. viele zuschreibungen.
geld bedeutet für mich gerade möglichkeiten und freiheit, mein leben nach meinen vorstellungen leben zu können. peter könig, ein schweizer geldforscher sagt, es ist notwenig, die projekttionen, die mensch auf das geld legt, wieder zu sich zu nehmen. in meinem fall: ich darf mein leben nach meinen vorstellungen leben. mit und ohne geld. ich bin frei. mit und ohne geld. und ich bin gleichzeitig gebunden. mit und ohne geld.
sich selbst erlauben, ohne "gscheiden job", ohne fixe erwerbsarbeit einfach sein zu dürfen, fällt mir gar nicht so leicht. ich will nicht ausbeuetn oder schmarotzen. und gleichzeitig will ich leben. in vollen zügen. mit und ohne geld. schließlich hab ich nur das eine leben. ich vertraue darauf, dass ich im leben genug bekomme, für das, was ich brauche. die welt hat schließlich genug für jedermanns bedürfnisse!!! daran glaube ich. mit ganzem herzen. das genug für alle da ist.
und um meine verunsicherung etwas anzugehen, mag ich in der zwischenzeit arbeitslosengeld beziehen. oder bedarfsorientierte mindestsicherung. obwohl mir das sehr schwer fällt. weil ich irgendwie einen glaubensatz in mir höre, der sagt: das darfst du nicht. du musst selbstständig sein. und einen gscheiden job haben.
aber vielleicht heißt selbstständig auch, zu tun, was ich sinnvoll finde, was mir freude bereitet und dafür geld zu bekommen... und die arbeit zu sehen, die ich leiste, für die ich kein geld bekomme.eine lösung, die ich mir erträume ist das bedingungslose gruneinkommen...
Die Welt ist reich genug, um ihre größte Schande, den Hunger,
abzuschaffen. Ein garantiertes Einkommen, das im Zeitalter des wirtschaftlichen Überflusses möglich wird, könnte zum erstenmal den Menschen von der Drohung des Hungertods befreien und ihn auf diese Weise von wirtschaftlicher Bedrohung wahrhaft frei und unabhängig machen. (Fromm, Erich: Psychologische Aspekte zur Frage eines garantierten Einkommens für alle. Tübingen, 1966c.)

24.06.2014

sommerpause - don't do anything if it's not play!!!!

funkstille auf meinem blog... nicht weil es nicht zu schreiben gäbe, sondern weil die zeit so voll gestopft ist... mit der ausbildung zur kindergruppenbetreuerin und dem bürojob und der gewaltfreien kommunikation und dann noch mit menschen treffen und nähen und mit kindern spielen und kindergruppe planen.... und ich merke, ich brauch eine pause... und ein raus kommen... und ich komm bald raus! fahr mit dem zug nach italien. auf die insel. zum woofen! ich freu mich schon soooo auf draußen sein und draußen arbeiten und auf das meer sehen und übers meer fahren!!!! eine kleine reise. gleichzeitig fangen die geldsorgen wieder an. und die wie kann ich versichert sein sorgen. das hatte ich jetzt seit november nicht. sehr angenehm. gestern hatte ich wieder einen sorgen und zweifel tag. heute schauts schon viel besser aus. nach einer nacht voll schlaf. sorgen machen bringt eigentlich nichts... es macht mich nur eng und ärgerlich... 
ich schreib später weiter. jetzt muss ich raus. in den wald.

leinen los, ihr kühnen träume! segelt hinaus aufs offene meer!


06.06.2014

innere freiheit

innere freiheit ist eine entscheidung, ein bewusstsein, ein aufbruch, den man zwar beschreiben und empfehlen kann, wenn man an der schreibmaschine sitzt, den man aber niemanden ermöglichen kann, .... deshalb geht die ganze sache nur anders herum: man nehme eine entscheidung zu einem aufbruch und breche auf. man breche alle ängste und unfreiheiten auf, in dem man sie sich klarmacht und sich zu ihnen bekennt. (zeit für kinder von ekkehard von braunmühl)

05.06.2014

be realitic - demand the impossible!

ein kinderhaus eröffnen :-)
mit wald und feuerstelle.
und genug platz.
drei räume. ein großer zum spielen und toben. einer zum ruhen, kuscheln und lesen. und ein großer zum essen, malen und kreativ sein. also drei räume für eine kindergruppe.

die pädagogik: keine pädagogik :-) statt dessen: partnerschaftlich unterstützen und begleiten. kurz: beziehung statt erziehung. und freiheit für alle :-)
Damit Menschen innerlich frei bleiben, brauchte man also nur mit der Erziehung von Kindern aufzuhören. Die Sache ist wirklich so einfach wie der Satz. Kinder, die von Anfang an Tun und Lassen können, was sie wollen leben in Freiheit. Andere nicht. (Man rede jetzt nicht von Vernachlässigung oder Überforderung. Kinder wollen  nicht vernachlässigt oder überfordert werden, es kann also nichts passieren, wenn man sich nach ihrem Willen richtet. Damit Kinder tun und lassen können was sie wollen, brauchen sie selbstverständlich in den ersten Jahren Betreuungs- und Beziehungspartner, die ihnen zur Verfügung stehen.)
Äußere Freiheit ist wichtig, aber innere Freiheit ist wichtiger. Denn innerlich Unfreie können mit äußeren Spielräumen wenig anfangen. Umgekehrt lassen sich innerlich Freie unsinnige oder überflüssige äußere Begrenzungen nicht gefallen. Wer also für Freiheit ist, muss zuallererst für die Freiheit von Kindern sein. (e.v.braunmüll)
eigentlich sind kinder offen und neugierig. sie wollen die welt entdecken. immer weiter. ihr ziel ist nicht  zu wissen. und dann nicht mehr neugierig zu sein. sie sind einfach neugierig. und so lernen sie. wenn wir glauben, zu wissen sind wir nicht mehr neugierig. dann sind wir uns "sicher". und im dialog verteidigen wir unsere positionen. vielleicht ist "nicht wissen" oft hilfreicher als "wissen" oder "eine meinung haben".
die kinder sind unsere eigentlichen lehrer/innen :-)

29.05.2014

way of council



mit vier intentionen sprechen:

  • vom herzen sprechen - to speak from the heart 
  • mit dem herzen hören ohne zu beurteilen - to listen from the heart without judgement 
  • dann sprechen, wenn man herzklopfen verspürt - to speak spontaneously without planning 
  • das sagen, was man sagen will, ohne viel drum herum zu reden - keep it lean 
das ist ein council. der große rat. menschen sitzen im kreis zusammen. und reden. und hören zu. und irgendwie tut sich dann etwas. in diesem setting. ehrlicher, authentischer raum wird möglich.
There is a magic and mystery to the way of council that emerges as each person in the group aspires to speak and listen from the heart; empathy grows, revealing the deepest love, truth, hurt and pain of each participant. This brings about a healing and a deepening of consciousness, and for this reason the practice can serve and support the world we live in today. This form of council leads to a deepened sense of our interconnectedness with each other and with our environment. And if peace and healing can be found inside our own hearts and souls, then it means we have an integral part to play in creating social justice and restoring our relationship with our environment. (http://www.ancienthealingways.co.uk/way-of-council/ )
ein buch, das ich lesen will: http://www.arbor-verlag.de/buch/der-große-rat

27.05.2014

vom spielen und nicht-erziehen

gestern im kurs ging es um die geschichte der kinderläden und elternverwalteten kindergruppen und um die anti-pädagogik. sie interessiert mich besonders!
die antipädagogik richtet sich gegen eine erziehung vom erwachsenen ausgehend und sieht im kind einen vollwertigen und gleichberechtigten menschen. das motto ist demnach "unterstützen statt erziehen". in einem geschützten raum dürfen kinder erfahrungen sammeln, kreativ sein, mitbestimmen. sie müssen nicht funktionieren oder brav sein. ihre gefühle und bedürfnisse werden ernst genommen. gleich berechtigt. 
diese menschensicht gefällt mir ausgesprochen gut!
ein paar weitere gedanken...
.... bewegung und körperlichkeit sind zentral um energie einzusetzen und abzubauen. bei der wut fließt viel energie in die hände. tatkräftige spiele und tätigkeiten, wie klettern oder töpfern oder raufen können gut tun.
... frei spielen dürfen. ohne reglementierungen...
... das einzig sinnvolle an prüfungen ist, zu zeigen, was mensch gelernt hat. und zu sehen, was mensch noch lernen kann, wenn mensch es will. jeglicher druck hindert lernen. fehler machen muss willkommen sein. ohne "fehler" kein lernen. ohne fallen kein gehen lernen. prüfungen als feste... 


22.05.2014

streiten wertschätzen?!

in der kindergruppe bin ich sehr gerne. ich mag es, mit den kindern zu tun, bücher zu lesen, zu malen, zu bauen, zu singen...
gleichzeitig find ich diese vielen streitereien anstrengend. ich brauch da immer wieder mal ruhe und mehr übung. ich spüre eine unsicherheit, wie ich "richtig" vermittle. (dieses richtig falsch denken würd ich sooooooooo gern lassen... es sitzt so tief und fest...)
ständig weint irgendjemand. vielleicht kann auch das mein lernfeld sein. nicht immer happy sein müssen. sondern weinen. und sich aufführen. nicht als ziel haben, diese streitereien zu vermeiden sondern sie angehen. und vermitteln. mediatorin werden. übersetzerin.
"was hast du gesehen?"
"was fühlst du?"
"was würde dir jetzt gut tun - was brauchst du?"
"hast du eine idee, was wir jetzt tun können, damit ...?"

und noch was zur wertschätzung:
"solange unsere absicht hinter allem loben, belohnen und positiven bewerten darin besteht, dass das kind uns zuliebe ein bestimmtes verhalten wiederholt oder lässt, nehmen wir dem kind die freude, etwas für sich selbst zu tun. wir schaffen abhängigkeiten statt eigenverantwortung, wenn wir bewertung statt feedback und belohnung statt wertschätzung einsetzen.... mädchen und jungen sollten sich mit ihren eigenen leistungen zufrieden fühlen. ständige bewertungen von außen bringen sie nur zum nachdenken darüber, was andere über sie denken." (ich will verstehen was du wirklich brauchst, gaschler)

14.05.2014

jenseits von richtig und falsch...

am wochenende hab ich mich in gewaltfreier kommunikation geübt. und darin geübt, meine richtig-falsch-urteile als wegweiser und hinweiser zusehen, sie zeigen mir, dass da etwas nicht stimmig ist. sie sagen nicht mehr: "achtung, achtung, sie denkt anders. sei auf der hut. du hast eine andere sichtweise. zieh dich lieber zurück und sei verunsichert."
irgendwie nehme ich oft an, andere menschen müssen so denken und handeln wie ich, damit ich mich ihnen stark verbunden fühle. dann sag ich "ja, voll, das seh ich genauso!" dann bekomme ich anerkennung von außen. weil ich mein verhalten mit hilfe des verhaltens der anderen bewerte: "warum macht die das nicht so? ist es ok, was ich mache? sollte ich lieber etwas anders machen?"
und nun bin ich am erkennen, dass die verbundenheit mit anderen nicht aus der selben meinung kommen muss - eine meinung haben ist nur eine strategie für verbundenheit. das selbe tun ist auch nur eine strategie.
verständnis macht nähe möglich. empathisch sein ist das werkzeug: was fühlst du? welche bedürfnisse versuchst du dir grad zu erfüllen?
auch mir selbst gegenüber...
zum beispiel: "ah... ich trau mich grad nicht zu sagen, was ich mir denke, weil ich gern von euch angenommen werden will und nicht weiß, wie das bei euch ankommt. und gleichzeitig sehne ich mich danach, beizutragen und wirklich dabei zu sein."
verstehen heißt nicht, einverstanden zu sein.
ich kann vielleicht verstehen, warum jemand gewalttätig gehandelt hat. das bedeutet aber nicht, dass ich das gut heiße oder mit dem verhalten einverstanden bin.
und verstehen kann ich nur, wenn ich mich wirklich auf die andere person einlasse. und mit ihr rede. sie höre. und zu wort kommen lasse. in dialog trete.
jenseits von richtig und falsch gibt es einen ort. dort treffen wir uns. (rumi)

08.05.2014

gedankenschnipsel...

... nicht arbeiten müssen. sondern leben. und dafür alles bekommen, was man braucht. auch geld.
... gesundheit stärken. indem die innere freiheit gefördert wird.
... lernen heißt fehler machen dürfen. fehler willkommen heißen.
... nicht korrigieren. nicht eingreifen.
... mit einer offenen, wissbegierigen haltung der anderen gegenüber treten. im bewusstsein, nichts zu wissen. nachfragen. ohne interpretation. ohne lösungsvorschlag. einfach da sein. aktiv zu hören. und den anderen zu mehr klarheit verhelfen.
... sich nicht über die anderen stellen. nicht verurteilen und schiedsrichter sein. sondern beide sehen.
... eigenes erleben in der natur ermöglichen. eigenen ausdruck finden.
... kinder sprechen die persönliche sprache. sie sprechen ohne nachzudenken, wie etwas ankommt. wenn sie etwas wollen, wollen sie. wenn sie traurig sind, sind sie traurig. egal wann und wo und vor wem. die erwachsenen sprechen in der sozialen sprache. sie versuchen immer höflich und angepasst zu sein. bitte und danke und entschuldigung zu sagen.
... sich überlegen, wer den eigentlich das problem hat. der oder diejenige hat auch die komptenz, es zu lösen.
... als erziehende keine front gegenüber den kindern bilden. nicht "wir machen das so" sondern "ich fürchte mich da jetzt".
... fragen stellen statt vorschläge machen. "was könnte dir denn helfen?" "kanns sein, dass du traurig bist?"
... loslassen. ganz im moment sein.

05.05.2014

feiern und bedauern

angesichts des enormen ausmaßes an gesellschaftlicher veränderung, der wir gegenüberstehen - veränderung, die wir gerne erleben möchten -, gibt es nur eine möglichkeit, von der ich vorhersage, dass sioe uns die größtmögliche hoffnung und kraft schenken wird, die uns zu veränderungen befähigen: sorgen wir dafür, dass wir lernen zu feiern. bauen wir das feiern in unser tägliches leben ein und handeln wir aus dieser energie heraus. das steht an erster stelle. andernfalls werden wir überwältigt von der schieren größe der probleme. aus dm geist des feierns heraus werden wir nach meiner erfahrung die enrgie aufbringen, um das zu tun, was nözig ist, um die gesellschaft zu verändern. (m. rosenberg.)

02.05.2014

festung europa

 Hunderte afrikanische Flüchtlinge haben heute versucht, in die spanische Nordafrika-Exklave Melilla zu stürmen. Etwa 150 von ihnen harrten bei dem Versuch, so nach Europa zu gelangen, mehrere Stunden auf der Spitze des sechs Meter hohen Grenzzauns aus. Sie wurden später von der spanischen Polizei nach Marokko zurückgeschickt. (http://orf.at/stories/2228297/)

die eigene heimat verlassen. wollen. müssen.
sich auf den weg machen. in eine ungewisse zukunft. um sich eine zukunft vorstellen zu können.
vielleicht aus wirtschaftlichen gründen. vielleicht weil krieg und ausbeutung herrschen. vielleicht weil es eine sehnsucht nach gesundheit gibt. und eine sorge um die eigenen kinder. einen wunsch in frieden und harmonie leben zu können. ohne täglich angst haben zu müssen...
tausend gründe. alle zulässig.

warum darf man nicht weg? von einem kontinent auf den anderen? warum darf nicht jede und jeder wählen, an welchem ort er und sie das eigene leben leben...
es ist genug für alle da. auf der welt! genug nahrung. genug (wohn)raum. genug geld. genug bildung. genug medizinische versorgung.
alle bedürfnisse können befriedigt werden, weil es genug von allem gibt. genug nähe. genug empathie. genug verbundenheit. genug freiheit.

warum darf ich eigentlich überall hin?
nur ein grund: ich bin hier geboren. bin "österreichische staatsbürgerin". lebe im neunt reichsten land der welt. das alle möglichkeiten bietet. in der eigentlich jede/r nahrung bekommt. ein traum?
und gleichzeitig eine festung. zu der ich einen schlüssel habe. und raus kann. und wieder rein. und wieder raus.
aber die anderen? bleiben an den zäunen europas sitzen. dürfen nicht hinein.
vielleicht haben sie fähigkeiten, die für europa wichtig wären? sich zeigen. singen. mutig sein. etwas angehen, auch wenn es noch so aussichtslos scheint. neue perspektiven und lebenserfahrungen. andere sprachen...

ich wünsche mir eine welt, in der bewegung und freiheit für alle möglich ist. nicht nur für einige wenige.  

01.05.2014

Was ist in dir lebendig?


aufwachen. und mich fragen, was ich tun muss.
müssen. schon in der früh. obwohl ich gar nichts muss. und ich muss doch.

als alternative frag ich mich, was heute in mir lebendig ist.
und es sprudelt. und kribbelt. innerlich.

wissbegier. lust auf tun. auf schaffen. und raus gehen. fotos machen. singen. reisen. nicht unbedingt in andere länder. neue menschen kennen lernen. offen sein. auch in wien. kreieren. tanzen. visionieren. anpacken. springen. eintauchen. schwimmen. lesen. lernen. verstehen.

müssen sitzt also im kopf. die lebendigkeit im herzen.
Ich muss gar nichts. Ich kann mich entscheiden. Und außerdem bin ich ein Mensch. Elia, 3 Jahre