08.09.2014

vertrauen

die junge frau sehnt sich nach dem wald. sie verspürt die sehnsucht, zu fuß zu gehen. und draußen zu sein.
sie erlebt enge. in der stadt. in der wohnung. im kopf.
sie will atmen.
luft. und keine autoabgase.
sie hat angst. vor der rückkehr der zweifel und unsicherheiten.
und gleichzeitig spürt sie, dass sich alles fügen wird. die kindergruppe entsteht fast von selbst. sie ploppt aus sich hervor.
die junge frau weiß, was ihr ruhe bringen kann: die gewissheit, immer und bei jeder gelegenheit zur richtigen zeit am richtigen ort zu sein.
die junge frau weiß auch, dass sie diese gewissheit lebendig sein lässt und ihr mut macht, ihren impulsen zu folgen. auch wenn sie unpassend erscheinen. (sie weiß, unpassend gibt es nicht wirklich - nur als kopf-bewertung.)
also...
... gehen, wenn der körper bewegung braucht.
...umziehen, wenn die zeit reif ist. zusammenpacken und abschied nehmen.
... reden. wenn etwas gesagt werden will.
... zuhören und still sein, wenn es nichts zu sagen gibt (auch wenn es so scheint, als sollte man etwas sagen).
... scham und peinlichkeit spüren statt mögliche schamvolle situationen vermeiden.
... konflikte aushalten und die sehnsüchte des gegenübers finden, statt sich selbst in frage zu stellen oder an den eigenen vorstellungen festhalten, dass das was ist gerade nicht sein darf.
... sich zurück ziehen und auftanken, wenn erholung notwendig ist.
... nur zu festen gehen, die man wirklich mitfeiern möchte.
... spielen. malen. singen. tanzen. nähen.
... schreien, wenn etwas raus will.
... wild sein.
... schmerz, enttäuschung, verletzungen und traurigkeit spüren. statt sie zu unterdrücken oder vermeiden.
... keine angst vor der leere haben sondern zeiten der leere willkommen heißen. nur wenn leere da ist, hat neues platz.
und die jungen frau spürt, dass dies der weg ist, den sie zu gehen hat. um schritt für schritt bei ihr selbst anzukommen.

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