19.01.2015

willkommen, unsicherheit.

hinter die eigenen überzeugungen schauen. sie aufdecken...
rücksicht ... die ansprüche der anderen wahnehmen und ihren erwartungen entsprechen?
liebe... rücksicht nehmen und einverstanden sein?
egoismus... die eigenen ansprüche wahrnehmen und sich an sich selbst orientieren ohne "rücksicht auf verluste"?
perfektionismus... sich nur so zeigen, wie man glaubt, es sei richtig? die eigene unvollkommenheit spüren und daran arbeiten?
zufriedenheit... negative gefühle so schnell wie möglich loswerden und wieder glücklich sein?
schutz... alles tun um keine schmerzen zu fühlen und nicht verletzt zu werden?
verantwortung... für die gefühle der anderen verantwortlich sein und sie vor schmerz schützen?
sicherheit... immer wieder prüfen und kontrollieren und erst die augen schließen, wenn man sicher ist?und so weder schuld noch scham fühlen?

und dann aus dem diffusen chaos neue überzeugungen leben...
rücksicht... neugierig sein. sich und die anderen wahrnehmen. empathisch sein. und sich authentisch ausdrücken.
liebe... eintauchen und genießen. was auch immer da ist - do you love yourself enough to listen to all the voices in your head?
selbstwert... das eigene leben als wertvoll betrachten und ihm priorität geben. nach den eigenen werten voll und ganz leben. selbst- und fremdbild von einander unterscheiden, damit die definitionsmacht über den selbstwert nicht von anderen abhängig ist.
zufriedenheit... vertrauen, dass das, was ist, gut ist. dass auch die "schwierigen" situationen genau richtig sind. wissen, immer zur richtigen zeit am richtigen ort zu sein. gut und genug sein.
schutz... nach der eigenen intuition leben. grenzen wahrnehmen und respektieren. bei einem selbst und bei anderen.
verantwortung... response-ability - fähig sein, antworten zu geben. und entscheidungen zu treffen. gestalten.
sicherheit... wissen, dass alles immer im wandel und in bewegung ist. wissen, dass alle gefühle sinnvoll sind. schmerz. und leere. und einsamkeit. und verzweiflung. und trauer. sich berühren lassen. und greifbar werden. in der unvollkommenheit vollkommen sein.
"In dem Maße, in dem wir aufhören, gegen Unsicherheit und Ungewissheit anzukämpfen, in dem Ausmaß löst sich unsere Furcht auf." (Pema Chödrön)

03.01.2015

innehalten und sich neu ausrichten

2015...

* meinen selbstwert nicht mehr an außen knüpfen und auf empowerment hoffen. sondern zu dem stehen, was mir wichtig ist. zu meiner geschichte. meinen empfindungen.
* scham und verletzlichkeit spüren und zeigen.
* überzeugt sein, genug zu sein.
* mich für eine welt voll dankbarkeit und des genug seins engagieren (statt bei der kultur des mangels mitzumachen).
* einschlafen und mir denken, alles, was ich getan habe, war gut und genug. zufriedenheit kultivieren.
* auf das schauen, was da ist. dankbar sein. und dankbarkeit kommunizieren. in gedanken und dem gegenüber. (statt ständig wegen unerfüllten erwartungen enttäuscht sein.)
* tun, was zu tun ist. wie beim woofen. darauf vertrauen, immer zu richtigen zeit am richtigen ort zu sein. meinem herzen und meiner intuition folgen. (statt zu denken: ich sollte blablabla)
* viel zeit mit kindern spielen. von ihnen lernen. sie verstecken sich nicht. sie sind die mutigsten menschen. sie zeigen sich. in allen facetten. auch verletzlich.
* gehen.
* zum meer fahren. nach hamburg. nach kroatien.
* laos. reisen. mich einlassen.
* klettern. schifahren.
* ängste angehen. jeden tag.
* gfk lehren.
* mich immer wieder mal fragen, was ich tun würde, wenn ich so stark wie pippi langstrumpf wäre (wenn es mir also ganz egal wäre, was andere von mir denken)
* geschichte schreiben.
* leben. leben. leben. lieben. lachen. leben. leben. leben.

sich schämen und verletzlich sein

Verbundenheit - ist die Energie, die zwischen Menschen entsteht, wenn sie sich gesehen, gehört und geschätzt fühlen; wenn sie geben und empfangen können, ohne be- oder verurteilt zu werden, und wenn die Beziehung sie bereichert und stärkt.Zugehörigkeit - ist der angeborene Wunsch des Menschen, Teil von etwas Größerem zu sein. Da diese Sehnsucht so ursprünglich ist, versuchen wir häufig, sie zu erfüllen, indem wir uns anpassen und nach Zustimmung heischen, was nicht nur ein hohler Ersatz für Zugehörigkeit ist, sondern diese auch häufig verhindert. Da nur dann wahre Zugehörigkeit entstehen kann, wenn wir der Welt unser authentisches Selbst zeigen, kann unser Zugehörigkeitsgefühl nie größer sein als der Grad unserer Selbstannahme. (Brené Brown)

ich lese gerade ein buch von brené brown, das mich sehr inspiriert: verletzlichkeit macht stark. bei ihr geht es um die möglichkeit, aus vollem herzen zu leben. ein paar gedanken, die mich begeistern:

* um großes zu wagen ist es notwendig, grenzen zu setzen. das bedeutet, sich nicht zu überarbeiten und zb die eigene zeit voll, und voll und noch voller zustopfen. sondern sich selbst zu spüren. und bewusst tun. und die eigenen grenzen erkennen. und sie kommunizieren.

* perfektionismus bedeutet zu glauben, mit perfektem aussehen und verhalten tadel, beurteilung, kritik, scham, schuld und schmerz vermeiden zu können.

* gut genug mantra: 
- ich bin gut genug (= selbstwert statt scham: dünn genug, lieb genug, intelligent genug, kompetent genug,usw )
- ich habe genug gehabt (grenzen akzeptieren statt permanent übertrumpfen oder vergleichen)
- mitmachen, risiken eingehen und mich zeigen ist völlig hinreichend (engagement statt rückzug)

* wir leben in einer kultur des mangels, des nie genugs, der unzulänglichkeit. es geht darum besser zu werden, ehrgeizig zu sein, nicht zufrieden zu bleiben, um nicht stehen zu bleiben oder überrollt zu werden. 
wir tun viel, um scham zu vermeiden. der die überzeugung, schlecht zu sein, zugrunde liegt. scham botschaft: wage nichts, du bist nicht gut genug.
wir können aus einer kultur des mangels zu einer kultur des genug seins kommen. indem wir unseren fokus auf das legen, was gut ist. statt zu denken, ich hätte noch das und das und das und das und das tu sollen.
scham und verletzlichkeit zulassen, spüren und willkommen heißen. auch bei anderen. authentsiches sich zeigen würdigen.