15.04.2015

sich dem schatten stellen


wer kennt das nicht: gefühle, die man nicht spüren will. unsicherheit. angst. wut. groll. trauer. scham. verzweiflung. einsamkeit. 
und wer läuft nicht gern davor davon? um es nicht zu spüren... wer wartet nicht darauf, dass ein besserer tag kommt. an dem wir mit dem bewusstsein aufwachen, dass es ein guter tag ist.
es gibt ein grausames märchen von einem mann der vor seinem schatten davonläuft. weil ihm sein schatten angst macht. er sehnt sich danach glücklich zu sein. und läuft. und läuft. er wird immer unzufriedener und unglücklicher. obwohl er läuft und läuft wird er seinen schatten nicht los. er gibt nicht auf. und läuft. und läuft. bis er tot umfällt.
ich kann auch gut weglaufen. und mir denken, bald ist es besser. in zwei wochen ist die vollversammlung vorbei. danach wird es besser. und dann hab ich nur noch vier normale monate. dazwischen zwei sommermonate. und dann kann ich endlich tun was ich will.
und gleichzeitig weiß ich, ich bin jetzt wo ich bin. und ich tue was ich tue. es hat keinen sinn, diese zeit nicht zu genießen. mit all den unzulänglichkeitsgedanken und überforderungsgefühlen und erwartungserfüllungsansprüche. 
hinein in das, was gerade los ist. endlich kann ich tun und wachsen und lernen. endlich kommt eines nach dem anderen. ich muss nicht überlegen, wozu ich hier bin. ein problem folgt aufs nächste. 
no risk no fun!
und wie? immer wieder mal zwischendurch pause machen. und den körper spüren. und wahrnehmen. und zum tee einladen, was gerade da ist.
"je stärker und tiefer unser gefühl ist, unzulänglich und nicht liebenswert zu sein, desto verzweifelter laufen wir vor den klauen des schattens davon. doch mit unserem wegrennen vor dem was wir fürchten, nähren wir unsere innere dunkelheit." tara brach

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