31.03.2014

Share your livingroom!


Auf der Suche nach einer Erwerbsarbeit kommt mir meine Projektidee wieder in den Sinn :-) Sie geht so:

In Wien gibt es viele Menschen, die in Wohnungen leben, in denen Zimmer frei sind. Weil jemand aus- oder umgezogen ist. Oder weil jemand verstorben ist. Oder weil man einfach in einer großen Wohnung oder in einem Haus lebt.

Und gleichzeitig suchen junge unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ein zu Hause. Sie sind alleine aus Ländern wie Guinea oder Afghanistan nach Österreich gekommen, um hier Schutz zu finden.
Nach einem Erstaufnahmegespräch (z. Bsp. in Traiskirchen) werden sie nach einiger Zeit (manchmal gleich- manchmal später) in WGs untergebracht und relativ gut betreut. Ab dem Zeitpunkt ihrer Volljährigkeit müssen sie ausziehen - zum Beispiel in ein Asylheim, weil ihnen nur eine geringe Summe Geld für Miete und Verpflegung zur Verfügung steht.

Wie wäre es, wenn diese jungen Asylwerber/innen in leer stehende Zimmer einziehen könnten?

Natürlich wäre das nicht nur einfach. Neben sprachlichen Barrieren gibt es sicher auch "kulturelle". Aber wäre es nicht gleichzeitig auch wunderbar Wohnraum zu teilen? Die Frage ist, ob denn Menschen Interesse daran hätten, mit jungen Asylwerber/innen ihr Heim zu teilen... Das muss ich heraus finden :-)

I am on my way...

bald ist es vorbei mit der erwerbsarbeit. noch ein monat im büro mitten in der stadt. dann nur noch 10 stunden pro woche. das bedeutet, viel freie zeit. viel zeit zu füllen.

manche menschen arbeiten viel zu viel. und sie haben keine freie zeit. ich habe viel freie zeit. eigentlich finde ich das wunderbar. und gleichzeitig bekomme ich angst...
... vor langeweile.
... vor sinnlosigkeit und leere
... vor verbitterung
... vor minderwertikeitsgefühlen
... vor bewegungslosigkeit
... und davor, in der früh nicht aufstehen zu wollen

diese sorgen kommen schleichend. von allen seiten.

immer DIE eine frage: "und was wirst du dann machen?"
und ich überlege...
ich weiß es nicht. immer noch nicht.
ich wusste es noch nie... schon als brave schülerin nicht...
es war eine wohltat mich seit september nicht mehr darum zu sorgen, wie es weiter geht. weil es einfach weiter ging. ich bin weiter gegangen.

ich will das wieder so machen. einen schritt nach dem anderen tun. schauen, was sich ergibt.
fotografieren. nähen. auf kinder aufpassen. woofen. in der natur sein. singen. tanzen. authentisch kommunizieren lernen. menschen treffen. für sie da sein. genießen. mit und ohne erwerbsarbeit!

und die sich leise an- und einschleichenden sorgen... einfach links liegen lassen! oder rechts. wo auch immer... die frage angehen. sie beantworten lernen. statt mir zu wünschen, sie nicht zu hören.
vertrauen. auf mich. und meinen weg.

so I am on my way  - from misery to happiness again https://www.youtube.com/watch?v=kHjT-TEqLBs  -  and I don't know wehere I am going https://www.youtube.com/watch?v=46Cfrl7hMoQ 

24.03.2014

be.free.


nicht frei von angst. oder unsicherheit. oder wut. oder trauer. 
diese gefühle gehören gefühlt. sie kommen und gehen. immer wieder. 

nicht frei von einsamkeit. oder mutlosigkeit. oder zweifel. oder erwatungen.
all diese interpretationen entspringen meinem kopf. und versuchen, sich gehör zu verschaffen.

nicht frei sein von meinen gedankenschwaden.
sie bringen eine perspektive ein. meine perspektive. die ich aus meiner geschichte gelernt habe.

frei sein vom anhaften? 
leider bin ich keine buddhistin. ich habe in meinem leben anhaften gelernt. alles, was ich nicht loslassen kann zeigt mir, dass es für mich bedeutung hat. 

was bedeutet dann frei sein eigentlich?!

vielleicht ist frei sein...
... das, was gerade ist - sehen. 
... das, was gerade gefühlt wird - akzeptieren. 
... das, was gedacht und interpretiert wird - ernst nehmen.
und das, an was man anhaftet - zulassen.
und im sehen und akzeptieren und ernst nehmen und zulassen den eigenen weg gehen! 

frei sein von "das sollte jetzt anders sein" "das solltest du aber nicht fühlen" "stell dich nicht so an" gedanken. 
und einfach sein.

21.03.2014

mich zeigen.

es war einmal eine junge frau.
die fühlte sich manchmal wie ein elefant. elefanten sind groß. und stark. und tollpatschig. sie trampeln. und sind gefährlich. 
die junge frau wollte sich nicht wie ein elefant fühlen. nicht groß und stark. nicht gefährlich und tollpatschig.
sie wünschte sich, wie ein schmetterling zu sein. leicht. anmutig. wunderschön. und fliegend.
sie versuchte, jedes mal, wenn sie sich fühlte wie ein elefant - sich in einen schmetterling zu verwandeln. indem sie sich sagte: nimms nicht so schwer. ärger dich nicht. mach dir nicht so viele gedanken. sei zufrieden mit dir, dann wirst du dich leicht und schön und wunderbar fühlen.

doch jeder weiß, dass sich ein elefant nicht in einen schmetterling verwandeln kann... und
es funktionierte auch bei der jungen frau nicht. 

sie wurde immer verbitterter. und frustrierter. sie fand keinen job. keine bleibe. hatte den eindruck festzustecken. wusste nicht, was sie tun wollte und sollte. macht sich viele gedanken über das sollen. und tat nicht so viel außer denken und weinen und strampeln.

und eines tages - ging sie in den wald. dort begegnete sie einer schnecke. sie klagte der schnecke ihr leid. und indem die junge frau ihre geschichte dieser winzigen waldschnecke erzählte - veränderte sich etwas. sie erkannte folgendes:

dies ist mein leben. ganz gleichgültig, was ich tue oder lasse. ich bin die person, die mein leben lebt. ich muss niemanden gerecht werden. nur mir selbst.
ich kann nicht darauf warten, von außen erfüllt zu werden. ich muss mich selbst füllen.
wenn ich die augen zumache, spüre ich, dass in mir alles lebt. und ich in bewegung bin. 

die junge frau kehrte gestärkt mit dieser erkenntnis aus dem wald zurück.
und sie machte sich auf. auf ihren weg.
indem sie einen schritt nach dem anderen tat. mal langsam. mal schnell.
fotografierend. bildend. punsch ausschenckend. nähend. spielend. ruhend.
mal mit ziel. mal ohne.
leicht und schwer. anmutig und gefährlich.
in ihrem tempo. bis zum meer. und zurück.

und so geht sie heute noch. 

voll.

mein kopf ist voll. als hätt ich die nacht durchgedacht.
so vieles passiert. jeden tag.
grundsatzdiskussionen über demokratie. bei dem job der gerade erst begonnen hat und gleich wieder vorbei ist.
in die wohnung gehen. hab und gut zusammenpacken.
sich für hochzeiten und für den frühling einkleiden. das einkleiden und verkleiden macht mir nur manchmal freude...
ein großes fest organisieren.
und sich zeigen. mich zeigen. auf der bühne. morgen.
mit meinen gedanken. und meinen bildern.
darum ist mein kopf gedankenvoll....

19.03.2014

wertschätzung und lob

"Wertschätzung ist unserer Meinung nach eine Art zu feiern, was eine Person gesagt oder getan hat, um Bedürfnisse zu erfüllen.
Dies geschieht, indem man der Person sagt, wie sie einen Beitrag geleistet hat.
Zur Wertschätzung in der GFK gehören eine Beobachtung, ein "schönes" Gefühl und ein erfülltes Bedürfnis.
Meist ist sie sowohl für den, der Wertschätzung erhält, als auch für den, der sie gibt, sehr zufriedenstellend.
Anerkennung, Lob und Komplimente sind eine Form von Belohnungen, die auf dem Gedanken basieren, es gäbe Richtig unf Falsch, Gut und Schlecht, Normal oder Unnormal.
Diese Belohnungen beinhalten Urteile und können ein - häufig zehrendes Bedürfnis bestärken, von anderen gemocht zu werden. So können sie dazu beitragen, dass Menschen ihren eigenen Willen gewaltsam unterdrücken, um den anderer zu erfüllen. (...)
Lob oder Anerkennung basieren auf unserer eigenen Auffassung darüber, wie man "richtig" handeln sollte, und wir maßen uns an, als Richter aufzutreten.
Selbst wenn das - wie in diesem fall - positiv gemeint ist, ist es dennoch eine Beurteilung auf der Basis der Kategorien Richtig und Falsch.
Viele Menschen scheinen es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, das Selbstvertrauen anderer aufzubauen, indem sie ihnen sagen, wie tüchtig, toll, begabt oder liebenswert sie sind.
Das Risiko dieser Art von Beurteilung durch andere ist, dass man - statt Akzeptanz, Liebe oder Respekt für sich selbst zu fühlen
- mehr oder weniger abhängig von der Anerkennung wird, um sich gut zu fühlen.

Vielleicht beginnt man sich selbst die Forderung zu stellen, diesen Beurteilungen stets gerecht zu werden: Man fordert von sich selbst, immer "clever", "nett", oder "intelligent" zu sein.
Anforderungen, die schnell überfordern und vielleicht zur Selbstverachtung führen, wenn man sie nicht erfüllt."
aus: Larsson, Liv/ Hoffmann, Katharina: 42 Schlüsselunterscheidungen in der GFK

17.03.2014

erwartungshaufen

erwartungshaltungen. von menschen. und menschen rundherum. und dann noch meine.
ich empfinde sie. stark. als vorgabe. und einschränkung.

durchdenken. abklären. benennnen. im kopf behalten.

und der grund? ich habe gelernt, dass liebe bedeutet, die erwartungen der anderen zu erfüllen. erfüllen müssen.
und ich merke, dass mir diese definition von liebe nicht gefälllt. weil sie mich nicht erfüllt.
und gleichzeitig entspricht sie wirklich meinen erwartungen.... diese erkenntnis stimmt mich nachdenklich. und verursacht ein ziehen im bauch.
das einhalten dieser definition fordere ich ein. lautstark.

liebe ist etwas anderes. sagt mein herz. und mein bauch.
sowas wie ganz da sein. mit jemandem. auf augenhöhe. auf seelenhöhe. mit allem was ist. und nicht ist.

aber wie kriege ich sie aus meinem blick - die erwartungen? und wie lasse ich sie wieder los?
zulassen ist loslassen...
oder noch mal dahinter schauen?! ich schau gern dahinter :-)

hinter meiner sensibilität gegenüber erwartungen steht die angst, sie nicht zu erfüllen bzw. nicht erfüllt zu bekommen. und dadurch scham zu empfinden. und depressionsgefühle. und wut. und traurigkeit. und mit selbstvorwürfen umzugehen. und mit "du bist nicht gut genug" gedanken. und "ich hätte das besser machen sollen" gedanken. und im schlimmsten fall mit einsamkeit. und nicht geliebt werden.
und dahinter steht das bedürfnis nach wertschätzung. und nähe. und kontakt. und verbundenheit.
die erwatungen anderer zu erfüllen erkenne ich als eine meiner strategien, um mir bestimmte bedürfnisse zu erfüllen. diese strategie nimmt viel energie von mir. weil sie vor allen von meinem kopf ausgeht.
mein körper schlägt eine andere strategie vor! atmen. mich spüren. vertrauen. und einfach tun, was freude bereitet...

11.03.2014

vertrauen.

ich bin gut darin, vorsichtig zu sein.
und umsichtig.
und rücksichtsvoll.
das alles habe ich mir gut beigebracht. es fällt mir leicht, auf mich und auf andere aufzupassen.
gefahren zu erkennen. und warnungen auszusprechen.
und.
schön langsam sehe ich, dass ich mich dort am lebendigsten fühle, wo ich diese vorsichtigen, umsichtigen, rücksichtsvollen gedanken weglassen kann. wo ich einfach sein kann. ohne sorgen. ohne zweifel. ohne kritik.
meinem bauch nach.

ich will lieber eintauchen. und von klippen springen.
will meine ängste zu wegweisern werden lassen. sie angehen statt ihnen aus dem weg zu gehen.

07.03.2014







Ein Luftgänger ist ein Mensch, der nur auf sein Herz hört. 
Er gehorcht nichts und niemandem auf der Welt. 
Ein Luftgänger tut, was er will. 
Der Luftgänger hat vor nichts und niemandem Angst. 
Vor allem nicht vor sich selbst. 
Und weil er keine Angst hat und immer auf sein Herz hört, 
kann er durch die Lüfte gehen. 
Robert Schneider

06.03.2014

meine projekte :-)

* einblicke (fotos ausstellen)
* spielraum (mit kindern spielen - offene fragen: wo? mit welcher ausbildung?)
* nähstube (gemeinsame nährunden und nähprojekte)
* maybe life is a box of chocolate (bedürfnisorientierte kommunkations übungs gruppen)
* dahinter schauen (empathisches argumentationstraining gegen stammtischparolen)
* share your living room (raum für unbegleitete minderjährige schutzsuchende)
* pilgern und ernten (viel zu fuß gehen und woofen)

03.03.2014

spielen.


Spielen heißt, immer etwas mit seinem ganzen Wesen erleben, und das ist ja gerade das, was die Schule den Kindern nicht ermöglicht. Kinder sollen das Leben ernst nehmen, sagt man, aber gerade das Spielen sollte ernst genommen werden. Das Spielen ist ja das, was alle Fähigkeiten beansprucht und alle Fähigkeiten entwickelt. Dadurch kommt man zu sich selbst, was anderes braucht man nicht. Das sollte eigentlich die Grundlage im Leben eines jeden Kindes sein: Tanzen, Musizieren, Malen. Alles andere kommt dann von selbst hinzu.  Diese sogenannten Nebenfächer, die sollten die Hauptbeschäftigung von Kindern sein, dann wären sie erfüllte Menschen, die zu allem fähig sind. (Arno Stern, http://www.alphabet-derfilm.at/)

Spielen ist zweckfrei, geschieht um seiner selbst willen, ist freiwillig, besitzt einen inhärenten Reiz, ist frei von zeitlichen Einschränkungen, vermindert die Selbstaufmerksamkeit, (verminderte Selbstaufmerksamkeit: Aufmerksamkeit bei dem, was man tut, vergisst Zeit und sich selbst; Flow, Zustand ist ideal für Kreativität und das Lernen neuer Fähigkeiten) bietet Möglichkeiten zur Improvisation, beinhaltet den Wunsch weiterzumachen. Kurz: Wir spielen, weil es Spaß macht. (Stuart Brown)

02.03.2014

dürfen.




groß. und stark. gleichzeitig leise. und schüchtern.

nicht passen. schon gar nicht in ein fertiges bild.
das bild selbst gestalten. und manchmal dabei fotografieren.

gehen. gemeinsam. allein.
durch die stadt. in den wald. ans meer. ins meer. oliven ernten. pilgern.

mal schnell. mal langsam.
und bleiben.
punsch ausschenkend. auf kinder aufpassend. bildungsarbeitend.
gestalten. und nähen.
die bedürfnisse im blick.
lieben.
unendlich viel zeit mit kindern verbringen. und von ihnen lernen!
das leben leben. weil es meines ist. ganz gleich und gültig tun, was zu tun ist.
genießen.
dürfen.
mit und ohne erwerbsarbeit.
der inneren stimme das wort geben.
durch die lüfte gehen.
und wachsen.