15.12.2019

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wow... mehr als zwei Jahre war ich nicht mehr hier. weil meine zeit so voll war mit arbeiten und ausbildung. und jetzt ist es nicht mehr so voll. jetzt hab ich zeit. und schwupsdiwups... die fragen kommen wieder...

  • was ist meine aufgabe?
  • wo will ich hin?
  • zu was bin ich fähig?

ich habe die letzten drei jahre an der bafep8 sehr genossen. ich habs sehr genossen, zu folgen. den aufgaben, die mir gestellt wurden. ich bin unendlich dankbar für diese zeit. es war als würde ich nochmal in die schule gehen, nur diesmal bewusst und selbstbestimmt. und erfahren habe ich vor allem meine selbstwirksamkeit.
mir wurden impulse gegeben - material oder inputs. und meine aufgabe war es, meinen fragen nachzugehen. und ich bin nicht den fragen meines kopfes nachgegangen, sondern den meines herzens. das habe ich bei den pioneers of change gelernt. und in der gewaltfreien kommunikation. wie ich auf mein herz hören kann.
und fragen waren zum beispiel:

  • warum schäme ich mich so oft? vor allem wenn ich mich mit meinem körper zeigen muss.
  • warum habe ich so angst vor dem tod?
  • wie geht inklusion wirklich?

und ich hab nicht nur drüber nachgedacht, ich bin ins tun gekommen. ich hab über scham gelesen und darüber geschrieben. aber ich weiß, hier liegt noch potenzial. mit der scham bin ich noch nicht fertig.
ich habe über den tod gelesen. mir angeschaut, wie er gesellschaftlich und künstlerisch bearbeitet wurde. in österreich und mexiko. ich habe todesmasken gemacht. und mich neugrierig mit dem tod auseinandergesetzt. den tod entdeckt und schätzen gelernt. ich merke, hier liegt viel energie und neugierde.
die gestalterin ist erwacht. durch sägen, nähen, kleistern, singen, gitarre und flöte spielen. mein selbstausdruck hat sich vervielfältigt. ich hab sogar snowboarden gelernt :-) wenn ich selbstgemachtes auf christkindlmärkten sehe, bestaune ich das selbstgemachte heute anders. ich überlege, wie es gemacht wurde. und ob ich das auch machen will. das finde ich wunderschön. ich habe erfahren, dass ich fähig bin.
und gleiczeitig merke ich, dass diese außere führung fehlt. nun gibts wieder nur mich. ich war im september trauzeugin, im november taufpatin. da hab ich mich kreativ ausgelebt. da hatte ich wieder aufgaben. und jetzt? heute?
ich merke, wenn ich ein angebot bekomme, springerin zu sein im kiga, krieg ich wieder lust, gitarre zu spielen. einfach so mach ich das nicht. es braucht einen äußeren anlass, um ins tun zu kommen. und mit stillstand, müdigkeit, motivationslosigkeit kann ich gar nicht umgehen. da kommen sofoert alle zweifel.
dann muss ich an das robert schneider zitat denken, dass ich mag: "Sinnlosigkeit ist der äußerste Ausdruck von Freiheit"
die freiheit. ich denke, zuviel freiheit, also freiheit im sinn von da ist gar nix, keine struktur, keine aufgabe, keine verbindung, ist ziemlich herausfordernd. ich bin sehr gerne frei. und gleichzeitig ist es faszinierend, wie schnell ich verloren bin in freiheit. und wie schnell die frage: und was soll ich jetzt machen? stress in mir auslöst. und unlust.
winter ist die zeit, der ruhe, des stillstandes. alles ruht. ruht sich aus. friert ein, um sich zum blühen und wachsen bereit zu machen. es braucht die ruhe. es braucht den stillstand. es braucht die stille. es braucht sogar die müdigkeit. und den schlaf. die energielosigkeit. vielleicht sogar das krank sein. und die verstopfte nase.
innehalten. die antworten kommen lassen. die entscheidung treffen, wenn sie fällig ist. wissen, dass ich fähig bin. es ist so leicht, das zu vergessen. weil ich über 30 jahre lang gedacht habe, dass ich nicht besonders bin. nichts besonderes kann. traurig. und jetzt muss ich mich immer wieder dran erinnern, dass ich kann.






1 Kommentar:

  1. Ich lese dich so gerne! Deine Ehrlichkeit ist berauschend und wunderschön!
    Liebe Grüße, Marga

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