06.03.2015

innehalten im strudel

was muss ich tun? was kommt als erstes? was als nächstes? was muss ich tun? wie geht das? ah... das muss ich ihr sagen! und ihn muss ich anrufen... ca 8 stunden täglich in meinem kopf.
ich bin angespannt.
und versuche, den überblick zu haben. zu wissen, was zu tun ist. nicht nur bei mir. sondern bei allen. und ich bin erschöpft. vom vielen drauf schauen, dass ich keine fehler mache. dass ich nichts kaputt mache. ich habe angst, schaden zuzufügen. eine deadline für eine förderabrechnung zu versäumen. kein geld zu bekommen. ich habe angst, etwas zu übersehen. oder zeitaufzeichnungen nicht rechtzeitig zu kontrollieren. mit den "falschen" personen über die "falschen" sachen reden und so ärger und missmut auszulösen. und im endeffekt zu schaden.
ich habe viel angst.
angst, die mich blockiert. mich zum erstarren bringt. als wäre ich im labyrinth gefangen. auswegslos. überfordert. starr.
und ab ca 8 uhr abends hab ich keine ressourcen mehr. weder zum essen machen. noch zum lieben. noch zum lesen. oder stricken. oder für meine beziehung. es bleibt nichts über.
dann bin ich streichfähig. und ich werde ungeduldig. in meiner beziehung. ich teile den ganzen tag meinen raum. und am abend mag ich nicht mehr. nicht mehr sensibel sein. nicht mehr klug. nicht mehr verständnisvoll. und ich werde streng. und mein innrer polizist verteidigt mein revier. und meine ressourcen. und lädt die waffen.
für meinen inneren polizisten schäme ich mich. ich frag mich, ob er mich vor verletzlichkeit schützen will. wahrscheinlich. ich will ihn gern akzeptieren lernen. mich selbst zu bekämpfen ist anstrengend.
die zeit, die mir für mich bleibt, ist die früh. und manchmal der nachmittag. falls ich mal früher aus dem kleinen büro gehe. dann treffe ich meine großen und kleinen freundInnen.
ich wollte nie 40 stunden arbeiten. ich weiß warum. und ich tue es trotzdem.
ich tue es, weil ich wachsen mag. weil ich lernen kann, mich zu stellen. weil ich mich über das geld freue. jeden tag gibt es etwas zu lernen. ich bin kaum in meiner comfort zone. wenn die angst der wegweiser ist, bin ich auf dem richtigen weg ;-)
und ich mag aber dieses jahr auch genießen. und feiern. ich mag bewusst leben. und es nicht nur durchstehen! dazu ist das leben zu kostbar. zu kurz. ich will eigentlich voll und ganz leben. jeden augenblick. das mag ich lernen.
und statt: bin ich für diesen job gut genug? mag ich mich sagen: ich bin für diesen job gut genug! alles, was passiert, passiert zur richtigen zeit im richtigen augenblick! ich schade nicht. ich bin gut.

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