was für ein wochenende. eigentlich keine pause. und jetzt geht es weiter. die vorweihnachtszeit ist so vollgestopft. jetzt gehör ich auch zu denjenigen, die keine zeit mehr haben. die sich nach wochenenden sehnen, weil sie da zeit haben zu tun was sie wollen. das gefällt mir nicht. ich mag in der gewissheit leben, genug zeit zu haben. für das wesentliche. was das wesentlich für mich ist?
- menschen
- bewegung
- das büro in der kleinen stadt
- entspannung
vielleicht hilft es mir, wenn ich mir vorstelle, es ist momentan so, als würde ich ein jahr lang woofen...
was mich parallel zur zeitfrage beschäftigt ist die raumfrage: wie kann ich mir raum nehmen und mich immer so einbringen, dass es für mich passt? wie kann ich auf das hören, was mein bauch und herz mir sagen und dementsprechend authentisch handeln? ohne angst davor zu haben, beziehungen zu zerstören? wie kann ich meiner oma sagen, dass ich eine freundin habe? und wie kann ich dort, wo ich mit meiner meinung allein bin, ehrlich sein?
vielleicht drauf kommen, was ich da befürchte: vielleicht steckt ja die scham hinter der angst. und in der scham spüre ich freude. und eine schelmisch lächelnde pippi... die sich die welt machen will, wie sie ihr gefällt. und das schwere einfach anpackt. ich spür also gar keine angst. ich denke nur, ich darf nicht aufmüpfig sein. und laut. und gleichzeitig will ich nicht anders. meine stimme ist es wert gehört zu werden. und ich bin es wert, mich auszudrücken wann immer ich mag. denn ich mach mir die welt wie sie mir gefällt :-)
heute ist krampusstag... ich verstehe den krampus nicht ganz...
vielleicht steht er für mich für das "hässliche" und "böse"... für all das, von dem wir meinen, dass was es nicht gut genug machen. uns selbst oder anderen gegenüber. für das, was wir täglich versuchen zu verstecken. um angenommen und geliebt zu werden...
und eigentlich sollte er nicht strafen... weil all das, was wir verstecken, gehört ja auch zu uns... genau diese "dunklen" seiten sind vielleicht die, die uns zeigen, was uns gut tut, was wir brauchen...
Unsere tiefste Angst ist nicht die vor unserer Unzulänglichkeit.
Unsere tiefste Angst ist die Angst vor unserer unermesslichen Kraft.
Es ist das Licht, nicht die Dunkelheit, die uns am meisten ängstigt,
Wir fragen uns, wer bin ich, dass ich von mir sage, ich bin brillant, ich bin begabt und einzigartig?Ja, im Grunde genommen: Warum solltest du das nicht sein?
Du bist ein Kind Gottes. Wenn du dich klein machst, hilft das der Welt nicht. Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du glaubst, zusammenzuschrumpfen zu müssen, damit sich die Leute um dich herum weniger unsicher fühlen.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in uns liegt, auf die Welt zu bringen.
Sie ist nicht in einigen von uns, sie ist in jedem.
Wenn wir unser eigenes Licht scheinen lassen, so geben wir anderen ebenfalls die Erlaubnis, ihr Licht scheinen zu lassen. Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreien, befreien wir mit unserer Gegenwart auch andere.
Marianne Williamson
Die Werkstatt der Schmetterlinge von Gioconda Belli (Zusammenfassung)
"Vor langer Zeit gab es nämlich keine Schmetterlinge. Und
viele andere Pflanzen und Tiere nicht, die alle noch darauf warteten erschaffen
zu werden. Das war die Arbeit der Gestalter Aller Dinge. Für die Gestalter
Aller Dinge gab es ein strenges Gesetz: Sie hatten die Tiere für das Tierreich
zu erschaffen und für das Pflanzenreich die Pflanzen. An diese Regel mussten sich
alle halten.
Einer von ihnen war der junge Rodolfo. Er hatte geschickte
Hände und probierte gern alles aus, was nur möglich war. Oft traf er sich mit
Freundinnen in einer Höhle im Wald. Dann sprachen sie darüber, was man noch
alles für wunderbare Dinge erschaffen könnte, wenn es nur diese strengen Regeln
nicht gäbe: z.Bsp.: Ein Baum, der wie ein Vogel singt...
Was Rodolfo aber am meisten beschäftigte, war etwas Neues:
Ein Wesen, das wie ein Vogel und gleichzeitig wie eine Blume sein sollte. Das
war sein Traum, an den er ständig dachte, bei Tag und in der Nacht.Rodolfo und seine Freunde wurden von der Weisen Alten in die
Insektenwerkstatt versetzt: „Die Ordnung des Weltalls beruht auf Gesetzen, die
so einfach wie vollkommen sind! Selbst die kleinsten Geschöpfe sind mit großer
Weisheit entworfen. Damit ihr das nie vergesst und keinen Unsinn ausbrütet,
werdet ihr ab morgen in der Insektenwerkstatt arbeiten!“ Mit hängenden Köpfen
verließen die Freunde den Palast der Weisen Alten.
Doch dann kamen sie auf neue Ideen: Sie wollten Insekten
erfinden, die wie ein Stern leuchten und sie Glühwürmchen nennen, oder welche,
die vorsichtig wie Känguruhs durchs Gras hüpfen - Heuschrecken...
Rodolfo machte sich an die Arbeit und zeichnete hunderte von Entwürfen. Auch Nachts,
wenn alle anderen schliefen, saß er über seinen Tisch gebeugt. Die anderen
Gestalter machten sich bereits über ihn lustig.
Eines Abends erschuf Rodolfo
unabsichtlich ein unheimlich Tier: Er malte einer vorbeihuschenden Maus Häute
auf den Rücken und erschuf so die Feldermaus. Ein anderes Mal glaubte sich Rodolfo seinem Ziel ganz
nahe. Er hatte ein geflügeltes Insekt
mit einem schimmernden Leib und metallisch glänzenden Flügeln entworfen.
Eine Libelle flog davon. Doch Rodolfo war nicht zufrieden.Seine Freundin Fedora sagte: „Vielleicht ist dein Traum zu
anspruchsvoll... Du musst bescheidener werden und einsehen, dass nicht alle
Träume wahr werden können.“Rodolofo entgegente: „Aber Fedoroa, wir sind die Gestalter
aller Dinge. Wir dürfen unsere Träume nicht aufgeben. Und genau darum muss ich
es noch einmal versuchen.“
Und er machte sich wieder an die Arbeit. Seine
Freunde machten sich Sorgen.Eines Nachts hatte er einen Traum von seinem Großvater, der
den Regenbogen erschaffen hatte. Rodolfo wachte auf, war sehr verzweifelt,
weinte viele Tränen und ging hinaus zum See.Der Morgen dämmerte schon, als er erschöpft einschlief. Da
weckte ihn das Geräusch flirrender Flügel: Ein Kolibri schwirrte von Blume zu
Blume, flog über das Wasser zur anderen Seite. Rodolfo sah dem schillernden
Vogel nach. In eben diesem Moment fiel sein Blick auf das Spiegelbild des
Kolibris im Wasser. Die Spiegelung flatterte hin und her und sah im Licht der
ersten Sonnenstrahlen immer wieder anders aus. Mal glich sie einem Vogel, mal
einer Blume. Rodolfo ging ein Licht auf!
Er rannte in die Werkstatt und begann zu zeichnen und zu
malen und entwarf mit zarten Strichen Körper und Flügel des Schmetterlings.
Schließlich rief er seine Freunde, ging mit ihnen in die Höhle im Wald und
blies auf die Zeichnung. Ein orangefarbener Schmetterling erhob sich. „Du hast
es tatsächlich geschafft! Und wir haben fast nicht mehr daran geglaubt, dass es
dir gelingen würde! Man sollte sich nie über die Träume anderer lustig machen!“"