09.07.2014

vom schüchtern und ruhig sein




ich habe lust darauf, nicht so rücksichtsvoll zu sein.und nicht immer sofort zu überlegen, wer wohl was über mich denken könnte. im grunde ist es ja eigentlich egal. jeder darf denken, was er will! auch über mich. und wenn jemand denkt, ich sei rücksichtlslos, dann denkt er das. oder er spricht es an. wenn ihm unsere beziehung wichtig ist.
ich glaub, ich muss echt noch viel in sachen integrität lernen. ich bin so angepasst und zurückgezogen und ruhig. das mag ich gar nicht. ich sitz nicht gern still wo daneben. weil ich nicht weiß, was ich sagen soll. normalerweise weiß ich, was ich sagen will. ich weiß, was ich denke. und ich bin nicht auf den mund gefallen. warum fällt es mir gerade hier so schwer?
ich will nicht stören. das kenn ich von mir. nicht auffallen. nicht stören. lieber nicht zu laut sein. lieber nur dann reden, wenn ich gefragt werde.
ich war schon länger nicht mehr so ruhig. oder eigentlich war das bei den pioneers teilweise auch so. da war ich auch nicht so die laute sprecherin. keine rampensau. kein entertainer.
irgendwie hab ich vielleicht beim essen auch einfach gern meine ruhe? oder ich bin manchmal einfach gerne ruhig. und unauffällig. ruhe. mag ich vielleicht schon gerne. gerade in dieser zeit hier. ich würd nicht so ur gern unter den olivenbäumen stehen und mich mit musik zudröhnen, um abgelenkt zu sein. ich mag es schon auch ruhig. und langsam. manchmal. ich scchlaf hier auch jeden nachmittag ein bissi. anscheinend bin ich erschöpft von meinen letzten sechs monaten. vielleicht brauch ich auch wirklich endlich meinen eigenen raum. in dem ich nicht stören kann. weil er meiner ist. zu lang lebe ich schon als halbschmarotzer. muss keine miete zahlen. hier ja auch nicht.. hier gilt: arbeiten für essen und unterkunft. vielleicht brauch ich auch mehr klarheit. wieviel arbeiten? wann wieviel esssen? wann kann ich im wohnzimmer sein ohne zu stören? wann braucht die familie ihre eigenzeit. oder stör ich nie. ist stören nicht auschlaggebend? was steht hinter stören? die angst nicht angenommen zu werden? die angst abgewiesen zu werden? also das bedürfnis nach zugehörigkeit?und kontakt? und nähe? und doch nicht ruhe? das bedürfnis nach kooperation. und wertschätzung. und angenommen werden. und immer wieder komm ich zu dem schluss, dass es wohl meine aufgabe ist, meine strategien zu finden, um mich anzunehmen. also die große frage: wie geht das mit der selbstliebe? mich selbst ermutuigen, wenn ich mich schüchtern sehe statt mich zu fragen, was ist denn jetzt schon wieder los. ein kleines zartes mädchen in der großen frau sehen und dieses begleiten... mit mir umghehen wie mit einem kind. bei denen bin ich nämlich sehr geduldig und verständnisvoll... also nicht die äußere wertschätzung suchen. sonst bleib ich für immer abhängig von außen. mich wertschätzen. für all das was ich bin. und für all das was ich nicht bin. für mein schüchtern sein. für mein ruhig sein. für meine zurückhaltung... gar nicht so leicht.

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