03.07.2014

back

es kann nicht darum gehen, individulalität aufzugeben und in die masse des kollektivs zurückzukehren. das größere ganze besteht nicht aus vielen gleichen, sondern aus vielen ungleichen teilen. ein uniformer monolith hat keine innere intelligenz. das dynamische, selbst organisierende ganze lebt von der inneren vielfalt und lebendigkeit seiner teile. darin liegt das paradox der individuation: je mehr ich werde, was ich bin, desto mehr kann ich zum schöpferischen teil des ganzen werden. das gemeinsame im ganzen kann erst lebendig werden, wenn die inneren unterschiede anerkennung finden. es geht deer evolution also wohl darum, dass wir werden, was wir sind, und so unseren beitrag leisten. joanna macy (aus tau: magazin für barfußpolitik)
wieder zurück. auf der insel. diesmal ist es heiß. die sonne brennt. erbarmungslos. auf alles. der boden ist trocken. und trotzdem oder gerade deshalb wächst einiges... weintrauben reifen heran. ich finde es faszinierend, dass weintrauben beinahe nur sonne brauchen, um zu wachsen. wieviel wasser sie brauchen weiß ich nicht - hier bekommen sie nicht so viel. die sonne ist stark. ihr kraft ist offensichtlich.
es tut mir gut, meine energie vom kopf in den körper fließen zu lassen. und zu tun, was zu tun ist. egal wie heiß es ist. statt ora et labora: schwitzen und tun. 
und es tut gut, wohin zurück zu fahren. nicht nur neues anzusteuern. sondern da weiterzumachen, wo ich vor ein paar monaten angefangen habe. zu einem ort zurück kommen und schauen, was sich verändert hat. und warum ich nochmal hier bin. ich war hier noch nicht fertig... bins noch nicht.
kleinigkeiten entdecken. sich auskennen. und sich trotzdem fremd fühlen. nicht ganz locker sein können. wie kathie gestern meinte: wenn man sich außerhalb der comfort zone befindet, kann man sich nie so ganz zeigen, wie man ist. besonders beim woofen - man ist gast und doch nicht gast. man arbeitet und bekommt essen und unterkunft. frei ist man eigentlich nicht. man arbeitet, was es zu arbeiten gibt. wenn gäste eingeladen sind, sitzt man dabei. gleichzeitig weiß man nie genau - wann störe ich? wann braucht die familie ihren freiraum? rede ich meiner mitwooferin zu viel? ist mein englisch gut genug? finden die leute es hier komisch, dass ich zurück gekommen bin? so viele fragen. 
in meinen schlauen büchern steht, dass alles was man sich fragt, oder was einem an anderen stört, mit einem selbst zu tun hat - die anderen sind der eigene spiegel...
 also geht es hier eher um meinen eigenen freiraum. und darum, dass ich ihn nutze. und mir mehr kommunikation wünsche. und darum, ob ich es komisch finde wieder hier zu sein - ja, ich find das komisch. und bin trotzdem da :-)
oh, ich merke ich hab schon soooo lange nicht mehr richtig geschrieben... und jetzt regnet es gerade wörter. und wie... 
zurück kommen. ich bin ja auch ins jungscharbüro zurück gekommen. und irgendwie auch zu meiner leidenschaft, etwas mit kindern zu tun. und die giraffenbande zu eröffnen. ich lese viel über (anti)pädagogik. und kindlichem verhalten. es fasziniert mich. bei den pioneers ging es immer darum herauszufinden, wofür mein herz schlägt - ganz klar: es sind die kinder. ich liebe es, mit ihnen die welt zu entdecken und mich von ihnen an ihrer hand verzaubern zu lassen. ich vermiss ein bissi die schmuddelkinder. ich hab mich sehr wohl gefühlt bei ihnen. ich habe das malen mit ihnen geliebt und das auf spielplätzen wieder so richtig spielen - von jemanden entführt werden und wieder entkommen, odfer mit einer kutsche nach frankreich reisen.... nach italien will ich sie besuchen!
also ist 2014 das jahr, in dem ich zurück komme? vielleicht auch zu meinem eigenen raum. wenn ich ausziehe? in die wohnung mit balkon. und nicht allein :-)

zurückblickend (weils zum thema passt) noch einige wichtige erkentnisse aus meinen letzten wochen:

 - je mehr ich mir selbst erlaube - desto mehr erlaube ich anderen
- meine innere kritikerin zerstört nicht (das dachte ich bisher immer). sie prüft. und klärt, was noch fehlt, was nicht stimmig ist. diese innere stimme ist sehr kraftvoll. ich kann sie nicht ruhig stellen. ich kann sie nur annehmen. was ist, darf sein, was sein darf kann sich verändern.
- nicht kooperation muss erlernt werden, sondern integrität. wir alle kommen auf die welt und kooperieren. weil wir anders nicht überleben könnten. aber wie wir unsere inegrität leben könne, wissen wir nicht. das müssen wir lernen. wie wir zu uns selbeer stehen können. wir brauchen erwachsene, die uns helfen, unsere integrität zu wahren.
- selbstbestimmung kann zur strategie werden, um das bedürfnis nach integrität zu nähren. da wird es dann schwierig. und neue strategien sind gefragt. hm.. inetgrität lernen. ich glaub das ist jetzt darn :-) 
innerhalb einer machtstruktur müssen notwendigerweise gesetz und ordnung herrschen; ... anderen grenzen zu setzen dient in erster linie dem machterhalt. ... kinder brauchen keine erwachsenen, die ihnen zeigen wie man sich anpasst oder kooperiert. sie haben hingegen einen dringenden bedarf an erwchsenen, die ihnen zeigen, wie man im zusammenspiel mit anderen seine integrität wahrt. jesper juul
- empathisch sein heißt nicht, aktiv zuhören. empathisch sein heißt nicht, herausfinden, was die andere braucht. oder was dahinter steht. empathisch sein, heißt wirklich da sein. nicht mehr. und nicht weniger. ich hab das endlich mal erfahren, wie es geht...

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