26.06.2012

selbstwert


gestern mit der schamanin im garten. über großmütter, paradeiser und selbstwert. schreiben ist genauso schwer wie reden. hier liegt etwas verborgen. ist blockiert. mir fehlt die stimme. ich spreche nicht. ich probiers mit dem schreiben...
... sie glaubt, sie ist nichts wert. weil sie aus einer bauernfamilie kommt. über keine ausbildung verfügt.  sie glaubt, geleistete arbeit bestimmt ihren wert. wenn ihr die anderen die arbeit verbieten, fühlt sie sich wertlos. nutzlos. sie will weiter arbeiten. das tun, was sie kann. nähen. putzen. kochen. für andere sorgen.
... ich glaube, ich bin wertvoll, wenn ich andere menschen glücklich mache. ich will ihren erwartungen entsprechen. wenn sie sich ärgern, nehme ich an, dass sie nicht glücklich sind. ärger ist anstrengend. ich vermeide ärger. bei mir und den anderen. ich versuche, zu erahnen, was sich wie auf andere auswirkt und handle dementsprechend. ich frage nach raum, schaue, ob genug raum da ist.
... wir beide wollen entsprechen. und sind enttäuscht und verbittert, wenn die anderen das nicht in der art und weise zulassen. dann sind wir traurig. glauben, ausgeschlossen zu sein. verschließen uns...

... ich weiß, ich bin wertvoll. weil es mich gibt. weil ich da bin. ich muss weder leisten, noch entsprechen, noch etwas werden. ich bin schon. genauso viel wert wie du. und jede blume. ich bin frei. frei sein heißt, sich als ganz(heit) (emp)finden.
... ich bin nicht mehr wert, wenn ich fertig studiert habe. wenn ich dünn bin. wenn ich viele fremdwörter beherrsche. wenn meine haare nicht fett sind. wenn in meiner wohnung ordnung herrscht. wenn ich immer gleich abwasche. wenn ich laut grüße. wenn ich viel geld habe... ich bin wertvoll. an sich...

die schamanin sagt, ich sei frei. und soll auf mich hören. auf meine innere stimme. auf meine intuition. und dementsprechend tun. und sprechen. und frei atmen. klingt stimmig :-)