06.04.2022

be. endlich. free!

Sie vergisst immer wieder, dass sie ihr Leben selbst in der Hand hat. Oft glaubt sie, dass das Leben für sie entscheidet und sie kein Mitspracherecht hat. Dass sie zu klein und inkompetent und unbedeutend ist, um etwas zu beeinflussen. Zum Glück macht sie all diese Kurse. Sie hat schon ein Vermögen dafür ausgegeben. Doch sie ist so dankbar. Weil sie sich selbst begleiten lernt. Und ein Stück freier und leichter wird.


03.04.2022

Die Natur wagt es auch

Wahnsinn, der Frühling. Ja, er kommt, wenn man es am dringendsten braucht. Ja, sie hat ihn nicht versäumt. Es ist ein Wahnsinn. Die Natur setzt alles auf eine Karte. Die Knospen gehen auf, so bald es geht. Und wenn sie dann frieren, dann kann es sein, dass sie sterben. Sie machen aber so viele so unwiderstehliche Blüten, dass sie damit durchkommen. Und selbst wenn nicht, sind sie in ein großes Ganzes eingebunden. Wenn einer stirbt, macht das nichts. Es gibt ja genug andere. 

Sie ist nur eine. Wenn sie stirbt, dann ist sie tot. Oder ist sie mehr? Ist sie nur eine Blüte, die auf den richtigen Augenblick warten muss, damit sie nicht stirbt? Oder ist sie der Baum? Der viele Blüten hat und es sich leisten kann, zu verblühen? Der blühen muss, um zu überleben.

Ein Kind verschenkt sich so oft. Täglich. Mit Lachen. Ein Kind gibt alles. Immer. Es hält nichts zurück. Genau wie ein Baum im Frühling. Ein Kind blüht. Pures Leben. Es denkt nicht nach, es plant nicht, es lebt einfach nur. Für den Moment. 



01.04.2022

Grau in Grau

Sie sitzt immer noch eingesperrt zu Hause. Doch sie fühlt sich nicht eingesperrt. Jetzt versteht sie zum ersten Mal die schweigenden Nonnen von Mayerling. Sie haben ihr gesagt, dass sie nicht eingesperrt sind, sondern dass die Welt ein Gefängnis ist. Damals machte sie sich über die schweigenden Nonnen lustig. Und heute, nach 20 Jahren, glaubt sie, zu verstehen: 

Das nichts Tun können ist nicht das Gefängnis. Das Krank Sein auch nicht. Auch nicht das Alleine-Sein. Im Zimmer. (Schon gar nicht in ihrem Zimmer mit der wunderschönen Aussicht). Nein, der Alltag ist ihr Gefägnis. Das ständige Tun-und-Funktionieren-Müssen. Das mehr als Alles-geben-müssen. Das Besser-Sein-Müssen. Nicht nur besser als die anderen. Sondern besser als man selbst. Das ständige Hinterherjagen. Die Jagd nach dem Perfekt-Sein. In allen Bereichen. In ihrer Arbeit mit den Kindern. In ihrer Beziehung mit ihrer Partnerin. In ihren Familien und mit den Freundinnen. Danach, alles gut und toll und richtig zu machen. Immer auf der Hut. Um die kleinsten Fehler so schnell wie möglich zu bemerken. Um sie dann reuig, gebückt, mit niedergeschlagenen Augen wegzukehren und alles "wieder gut machen". Wieder gut machen. Das hat einen fahlen Geschmack, wenn sie sich das auf der Zunge zergehen lässt.  Wenn nichts Schlimmes passieren darf, dann ist alles tot. Lebloser Stillstand.

Es ist also alles grau in grau. Und kalt. Der Winter ist zurück. Innen und außen. Ja, Liebes, das macht dir Angst. Wie oft hast du schon nicht gewusst, wie es weitergehen soll? Wo dich dein Weg hinführen wird. Du darfst dieses Nicht-Wissen, diese Leere, diese Angst zulassen. Diese Eiseskälte, die dich bis auf die Knochen erstarren lässt. Bei der du nicht weißt, ob du sie überleben wirst. Oder für immer erfrierst.

Und da regt sich das Leben. Und die Lust. Die Lust auf das tiefe Leben. Nicht nur auf das Wieder-Gut-Machen. Sondern das im Eiswasser loslassen. Und dabei das Sterben einladen. Um kein totes Leben zu führen.




30.03.2022

Minn tími mun koma! (Meine Zeit wird kommen!) Jóhönnu Sigurðardóttur

 sie will wieder schreiben.

doch was?

für wen?

am liebsten philosophisch und weise. ein hoher anspruch... velleicht einfach das aufschreiben, was grad thema ist...

sie ist müde. sie hat corona. im endstadium. tag 5. oder 6 - jenachdem was man rechnet. das drin bleiben war kein problem. auch wenn sie den frühling versäumt hat. morgen kommt der regen. und wieder der winter. egal. sie will nur morgen nicht arbeiten gehen müssen. 8 stunden lang. dieser job... er macht ihr keinen spaß. sie will sich endlich trauen, etwas eigenes zu gründen. was hält sie ab? mitkämpferinnen. warum? weil sie gerne gemeinsam arbeitet. sie ist nicht so die einzelkämpferin. sie vermisst ihre kollegin. sie vermisst den pädagogischen austausch. grad ist sie wieder da, wo sie im büro war. zwar nicht bei der bilanz. aber auch nicht beim blühen. wie schnell man das blühen und die sterne wieder vergisst...

also, liebes. vergiss nicht: da wo du bist, bist du. genau richtig. deine zeit kommt noch!



15.12.2019

zurück

wow... mehr als zwei Jahre war ich nicht mehr hier. weil meine zeit so voll war mit arbeiten und ausbildung. und jetzt ist es nicht mehr so voll. jetzt hab ich zeit. und schwupsdiwups... die fragen kommen wieder...

  • was ist meine aufgabe?
  • wo will ich hin?
  • zu was bin ich fähig?

ich habe die letzten drei jahre an der bafep8 sehr genossen. ich habs sehr genossen, zu folgen. den aufgaben, die mir gestellt wurden. ich bin unendlich dankbar für diese zeit. es war als würde ich nochmal in die schule gehen, nur diesmal bewusst und selbstbestimmt. und erfahren habe ich vor allem meine selbstwirksamkeit.
mir wurden impulse gegeben - material oder inputs. und meine aufgabe war es, meinen fragen nachzugehen. und ich bin nicht den fragen meines kopfes nachgegangen, sondern den meines herzens. das habe ich bei den pioneers of change gelernt. und in der gewaltfreien kommunikation. wie ich auf mein herz hören kann.
und fragen waren zum beispiel:

  • warum schäme ich mich so oft? vor allem wenn ich mich mit meinem körper zeigen muss.
  • warum habe ich so angst vor dem tod?
  • wie geht inklusion wirklich?

und ich hab nicht nur drüber nachgedacht, ich bin ins tun gekommen. ich hab über scham gelesen und darüber geschrieben. aber ich weiß, hier liegt noch potenzial. mit der scham bin ich noch nicht fertig.
ich habe über den tod gelesen. mir angeschaut, wie er gesellschaftlich und künstlerisch bearbeitet wurde. in österreich und mexiko. ich habe todesmasken gemacht. und mich neugrierig mit dem tod auseinandergesetzt. den tod entdeckt und schätzen gelernt. ich merke, hier liegt viel energie und neugierde.
die gestalterin ist erwacht. durch sägen, nähen, kleistern, singen, gitarre und flöte spielen. mein selbstausdruck hat sich vervielfältigt. ich hab sogar snowboarden gelernt :-) wenn ich selbstgemachtes auf christkindlmärkten sehe, bestaune ich das selbstgemachte heute anders. ich überlege, wie es gemacht wurde. und ob ich das auch machen will. das finde ich wunderschön. ich habe erfahren, dass ich fähig bin.
und gleiczeitig merke ich, dass diese außere führung fehlt. nun gibts wieder nur mich. ich war im september trauzeugin, im november taufpatin. da hab ich mich kreativ ausgelebt. da hatte ich wieder aufgaben. und jetzt? heute?
ich merke, wenn ich ein angebot bekomme, springerin zu sein im kiga, krieg ich wieder lust, gitarre zu spielen. einfach so mach ich das nicht. es braucht einen äußeren anlass, um ins tun zu kommen. und mit stillstand, müdigkeit, motivationslosigkeit kann ich gar nicht umgehen. da kommen sofoert alle zweifel.
dann muss ich an das robert schneider zitat denken, dass ich mag: "Sinnlosigkeit ist der äußerste Ausdruck von Freiheit"
die freiheit. ich denke, zuviel freiheit, also freiheit im sinn von da ist gar nix, keine struktur, keine aufgabe, keine verbindung, ist ziemlich herausfordernd. ich bin sehr gerne frei. und gleichzeitig ist es faszinierend, wie schnell ich verloren bin in freiheit. und wie schnell die frage: und was soll ich jetzt machen? stress in mir auslöst. und unlust.
winter ist die zeit, der ruhe, des stillstandes. alles ruht. ruht sich aus. friert ein, um sich zum blühen und wachsen bereit zu machen. es braucht die ruhe. es braucht den stillstand. es braucht die stille. es braucht sogar die müdigkeit. und den schlaf. die energielosigkeit. vielleicht sogar das krank sein. und die verstopfte nase.
innehalten. die antworten kommen lassen. die entscheidung treffen, wenn sie fällig ist. wissen, dass ich fähig bin. es ist so leicht, das zu vergessen. weil ich über 30 jahre lang gedacht habe, dass ich nicht besonders bin. nichts besonderes kann. traurig. und jetzt muss ich mich immer wieder dran erinnern, dass ich kann.






11.07.2017

Relax!


ich fühle mich etwas zersaust. wie der vogel am bild. die ganze nacht tobte ein heftiges gewitter. davor haben meine freundin und ich stundenlang goodwife geschaut. gestern mal kein besuch in der neuen, wunderbaren wohnung. gestern wurde nicht gekocht, gesaugt oder aufgeräumt. gestern waren wir einfach couchpotatoes. stundenlang.
manchmal sind regen- und gewittertage im sommer notwendig. um eine pause vom sommer machen zu können. um mal drinnen sein zu dürfen, ohne den dringenden zwang zu verspüren, raus zu müssen, ins wasser, um sonne zu tanken, um den sommer in vollen zügen zu genießen. der innere zwang. in letzter zeit spüre ich ihn. als wär ich aufgewacht und könne nicht mehr einschlafen. ich mag das.  ich mag mein leben. ich mag es seit ich in die schule gehe. seit ich inspiration tanken kann, während ich mich entfalte, bewege, musiziere, werke. wenn ich so darüber nachdenke, hab ich meinen alltag wahrscheinlich noch nie so genossen. es hat immer etwas nicht ganz gepasst, war nicht stimmig. jetzt ist es stimmig. schön. und gleichzeitig besteht die gefahr, nicht runterzukommen. auszubrennen. burn out.
meine freundin hat das, denke ich. als lehrerin will sie gerne ihr allerbestes für die kinder geben. und dann ist sie komplett leer am ende des schuljahres. hat null energie und null ressourcen mehr.
entspannen und loslassen scheinen herausfordernd zu sein. bewusst und achtsam werden. langsam. atemzug für atemzug. hinspüren. auf das zersauste. pausen machen. sich im anstatt üben!

03.04.2017

fully alive


mich zeigen. in all meinen facetten.
ganz. sein. authentisch.
greifbar werden.
nicht nur bei meinen nächsten. oder da, wo ich wertschätzung bekomme. und sicher bin.
sondern: immer. und überall.
auch da, wo ich widerstand bekomme. kritik. und besonders da, wo ich alleine bin mit meiner ansicht.
mich ganz zeigen.
um gesehen und wahrgenommen zu werden. um mitzumischen. und mitzumachen. um etwas auszulösen.
statt immer zu schauen, was gerade sein darf. statt mich an den anderen zu orientieren. statt mich ununterbrochen zurückzuhalten.
mir selbst die erlaubnis geben. mich selbst wichtig nehmen. im vertrauen, gut zu sein. und wohlwollend.
mein eigenes entwicklen! statt mich fügen und nachmachen.
yeah!

16.03.2017

Das schöne am Frühling ist, dass er immer gerade dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht. (Jean Paul, 1763-1825)

06.03.2017

sag nicht, dass du angst hast, kleine samia...


  
ich bin berührt und schockiert vom buch "mit träumen im herzen"  von guiseppe catozzella. die somalierin samia yusuf omar hat mit 17 jahren an den olympischen spielen in peking (2008) teilgenommen, ist letzte geworden. sie wollte nochmal teilnehmen. da sie in somalia wegen des krieges weder trainieren noch genug essen konnte, um muskeln aufzubauen ging sie nach äthiopien. und dort trainierte sie als illegale in der nacht. eigentlich wollte sie somalia nicht verlassen. aber um ihren traum zu leben, um athletin sein zu können, verlässt sie ihr land und versucht schießlich nach europa zu kommen. die geschichte ihrer flucht ist eindrücklich beschrieben. sie ertrinkt vier monate vor den olympischen spielen in london 2012 im mittelmeer bei dem versuch, ein tau eines italienischen bootes zu erwischen.
ich bin so erschüttert, weil ich jetzt ein gesicht und eine geschichte kenne. und jeder mensch, der im mittelmeer ertrinkt hat ein gesicht und eine stimme!
und ich kann mir darüber gedanken machen und in einem warmen bett einschlafen...
"Sag nicht, dass du Angst hast, kleine Samia. Niemals. Sonst fühlen die Dinge, vor denen du Angst hast, sich groß und glauben, sie könnten dich besiegen."
"Das war das erste Mal, dass sie uns Hawaian (Tier) nannten. Sobald man in der Wüste war, hörte man auf, ein Mensch zu sein. Ich war schon in Addis Abeba eine Tahrib (Illegale) gewesen, aber jetzt war ich eine schutzlose Tahrib. Auf der Flucht und verletzlich. Nur noch ein Tier, dessen Leben an einem Faden hing, der immer dünner wurde."

14.09.2016

außerhalb des rahmen denken

what if I fall?
oh but my darling, what if you fly?
Erin Hanson

09.09.2016

geburtstagsdankbarkeit...


ich bin dankbar. für so vieles. zb dafür dass ich heute geburtstag habe. und mich darüber freue. einfach nur, weil es mein geburtstag ist. (wär lustig wenn man jeden tag als so besonders wahrnemen würde). und auch noch für...
* das altweibersommerlicht, das ich an der hauswand sehe.
* bunte bäume und herbstliche blätter.
* frische luft, die bei der balkontür rein kommt und eine kalte nasenspitze.
* gewissheit, dass es heute warm wird und ich schwimmen gehen kann und ich den tag mit lieben menschen verbringe
* vogelgezwitscher
* finding dory luftballons in der wohnung
* geburtstagssonnenblumen am weißen kleinen tisch in der blumigen blumenvase
* zeit für mich zum kaffee trinken, schreiben, lesen
* nach einer verzweifelten "wo ist mein weg???" phase mich zufrieden und neugierig meinen weg gehend erleben (und den eindruck zu haben, am "richtigen" weg zu sein!)
* den weg, den ich schon hinter mir habe und der mir geschenkt wurde ganz nach dem motto: jeder schritt ist ein geschenk (eine weisheit vom camino primitivo)
* die pilgerin die ich in mir entdeckt habe
* den achtsamkeitskurs, den ich seit dienstag mache, der mir neue facetten des lebens zeigt
* den spirit der gewaltfreien kommunikation - from correction to connection; alles darf sein
* die unterstützung, das vertrauen, die ermutigung und den zuspruch meiner freundin, und freundinnen, und familien
* und für viel mehr!

08.09.2016

Outing Teil 1: Es gibt auch gleichgeschlechtliche Beziehungen!



Am Wochenende war ich beim Vertiefungstraining für gewaltfreie Kommunikation. Es gab eine Kleingruppe zum Thema Partnerschaft. Ich begann zu sagen: "Mein Freundin" Und dann die Reaktion: "Warum redest du von deiner Freundin wenn wir hier in einer Kleingruppe zum Thema Partnerschaft sind?"
...
Meine Antwort: "Weil ich mit einer Frau zusammen bin."

Ja, das gibt es.
Ich wünschte ich würde in einer Welt leben, in der vielfältige Lebensformen im Bewusstsein der Menschen existieren! Dann müsste ich mir nicht immer wieder bei neuen Bekanntschaften überlegen, wie ich mich outen soll und ob ich mich outen soll... Diese Outing Überlegungen sind ziemlich anstrengend für mich... Seit fast 5 Jahren ist dies nun ein Thema für mich. Und immer wieder steh ich vor der selben Frage: Soll ichs erzählen? Bin ich mitgemeint wenns um Partnerschaften geht? Geht es jemanden an? Privat ist ja privat... Was halten die Leute davon? Mögen sie mich dann nicht?
Mir wurde gesagt, je selbstbewusster ich von meiner gleichgeschlechtlichen Beziehung spreche, desto leichter ist es für andere, darauf zu reagieren.
Das passt gut, ich hab sowieso keine Lust mehr, mich zu verstecken! Also wenn ich den Neffen meiner Partnerin vom Kindergarten hole und gefragt werde, wer ich bin, sage ich: "Die Partnerin seiner Tante".
Vorgestern hab ich Freundin gesagt. Nächstes Mal sag ichs so, dass man sich auskennt - ab jetzt also Partnerin. Und mal schauen, was so passiert!

14.08.2016

Harte Lektionen


ich habe gelernt...
* dass es nichts bringt, angst davor zu haben, dass andere etwas bestimmtes über mich denken. ob ich angst habe oder nicht, sie denken, was sie denken.
* vermutungen sind genauso sinnlos wie angst. nur nachfragen und reden hilft, um klarheit zu bekommen. und der zeitpunkt kommt von selbst.
* ich weiß jetzt, dass ich mit meinen bildern herumgehe. wenn ich glaube, die mag mich nicht, muss das nicht sein. es kann sein, dass ihr harmonie wichtig ist, weil auseinandersetzungen ihr riesen angst machen.
* und gleichzeitig weiß ich, dass ich, wenn ich ein bestimmtes gefühl habe, dieses gefühl ernst nehmen darf. dann liegt etwas in der luft. leider kann ich nicht alleine herausfinden was es ist...  
* und ich weiß dass meine bilder meine wut und meinen ärger auslösen. wenn ich denke: "so darf sie nicht mit mir umgehen" werde ich wütend. ich interpretiere mit meinem kopf. sie meint es vielleicht ganz anders.
* wut und ärger sind warnlampen dafür, dass ich etwas anders haben will. wut und ärger dürfen sein. gleichzeitig ist es wichtig zu wissen, dass sie distanz schaffen! und nicht verbindung. außer man ärgert sich gemeinsam... hinter der wut und dem ärger steht immer noch etwas. das verbindung schafft und keine angst erzeugt, wenn es ausgesprochen wird!
* und trotz allem, kann ich sie nicht abstellen. meine inneren urteile und interpretationen und stimmen. sie hören. aber nicht auf sie hören sondern ihnen empathie geben. oder f**k it!
* es hilft anders an probleme heranzugehen. wenn ich etwas als problem definiere, verspanne ich mich. alles zieht sich zusammen. wenn ich demgegenüber offen bleibe, und es nicht als problem ettiketiere, kann ich damit umgehen. dann verliert es an anspannung und bedrohung. no problem, also...

09.08.2016

entspannung...


bei meinen eltern im haus. und im garten. ich genieße licht und gras und luft und garten. was für ein luxus: aufstehen, den himmel sehen, im pyjama raus gehen, draußen kaffee trinken und den wolkenlosen blauen himmel oder wolken am himmel genießen. einfach. sitzen. kaffee. trinken. rundherum bienen. libellen.

29.07.2016

Five Freedoms



The freedom to see and hear what is here, 
instead of what “should” be, was, or will be.


The freedom to say what you feel and think, 
instead of what you “should” feel and think.


The freedom to feel what you feel, 
instead of what you “ought” to feel.


The freedom to ask for what you want, 
instead of always waiting for permission.


The freedom to take risks on your own behalf, 
instead of choosing to be only “secure”.

Virginia Satir 

28.07.2016

endlich regen!


die zeit läuft mir aus den händen. ich will jeden augenblick ganz genießen und da sein. und wenn mir das nicht gelingt bin ich deprimiert und frustriert. ich hatte vier depri-tage. viele streitereien mit meiner partnerin. und ich schaffs nicht, diese frustierenden, anstrengenden momente gelassen zu sehen. im nachhinein schon. aber währenddessen ist es als ginge die welt zu grunde... und gleichzeitig ist sommer. den ich so liebe. auf den ich das ganze jahr über sehnsüchtig warte. er ist da. und ich will ihn nicht versäumen. woher kommt mein stress und meine unruhe? wo ist meine vom pilgern gelassene seele hin?irgendetwas treibt mich. obwohl ich momentan (und eigentlich immer) alle zeit der welt habe... 
heut regnets endlich. und ich kann gelassen nach steinebrunn fahren. ohne angst etwas zu versäumen. jeden moment ganz auskosten stresst mich. gut, dass ich bald einen achtsamkeitskurs mache. brauch was, das mich wieder runter holt... 

25.07.2016

sehnsucht nach dem meer und f**k it...




ich bin wieder zurück. nach drei wochen. 
mit viel meer sehen, auf klippen am meer gehen, burger essen, entdecken, beruhigen, streiten, bus fahren und im meer sein.
es ist nicht so einfach zu zweit unterwegs zu sein, wenn jede ganz unterschiedliche vorraussetzungen hat: die eine will entspannen, endlich runter kommen und die andere will entdecken, mit menschen in kontakt treten, abenteuer erleben... nicht leicht. 
und jetzt bin ich zurück in der kleinen baustellenwohnung, die direkt über der kindergruppe liegt... und ich bin ein bissi ratlos... und lustlos... und leer... 
ich glaube, ich habe fernweh...
nach dem jakobsweg bin ich gerne wieder zurückgekommen. doch jetzt ist es zu früh. die wiche am meer war zu wenig. ich liebe diese unendliche weite und tiefe... ich liebe es unter der oberfläche zu sein und fische zu sehen... ich mag mehr meer...
beim unterwegs sein, ob zu fuß oder mit dem boot, fühle ich mich lebendig. und hier... eingeschränkt... (liegt vielleicht auch am bohrgeschräusch vom nebenhaus oder an meinen schwindenden finanziellen mitteln...)
in dublin hab ich mir ein buch gefkauft: f**k it. the ultimative spiritual way. und es geht darum, zu entspannen, zu tun, was man will, indem man f**k it zu all dem sagt, wovon man glaubt, dass es wichtig für einen ist... die techniken:
* relaxing: finding the source of pleasure inside
* letting go: knowing that you'll be ok, when you don't have the things you hold on to
* accepting everything as it is
* watching whats going on inside
* conscious breathing: just say f**k it and then sigh and breath out
und in dem buch geht es auch wieder darum, zu tun, was man tun will... ich komm immer und immer wieder zum selben punkt: kein job, kein geld, kein plan. ich mag es irgendwie, weil dann alles offen und möglich ist. gleichzeitig macht es mir angst. ich hab dann nichts, was ich vorweisen kann. kann nicht sagen, ich bin das oder das. bin nur ich.
was ist, wenn ich mehr machen will, als eines...
... fotografieren...
... mit kindern sein...
... schreiben...
... um die Welt gehen...
... menschen begleiten...
naja... mal schauen... jetzt geh ich mal raus und mach fotos :-)



01.07.2016

gefühlstheorie


" es geht hier also nicht darum, mehr freude und weniger schmerz zu fühlen, sondern zu lernen, jedes gefühl ganz zuzulassen, bewusst umzusetzen und letztendlich sogar zu genießen. ja! zu genießen - auch die angst, auch die wut und, ja, auch die trauer." amana virani
amana virani schreibt in "gefühle. eine gebruachsanweisung", dass es fünf hauptgruppen von empfindungen gibt:
* sehen, riechen, schmecken, tasten und hören sind körperliche empfindungen
* hunger, durst, sexuelle erregung, eifersucht, gier, neid, muttergefühle, verliebtheit, biologische angst und aggression sind biologische programmierungen, die unser überleben sichern
* wut, angst, freude, trauer und scham sind reine gefühle, die uns als kräfte dienen, um mit unserer um- und mitwelt in beziehung zu treten
* emotionen sind akkumulierte, abgestaute, unerlöste gefühle die sich in emotionalen schmerz zeigen und nicht als kraft eingesetzt wurden
* liebe, mitgefühl, annahme, vertrauen nennt sie fähigkeiten - die noch entwickelt werden müssen

virani sagt, man müsse platz, sinn und nutzen der gefühle kennen, damit sie das eigene potenzial entfalten können; gefühle entstehen, weil wir interpretieren - auf diese interpretation folgt das gefühlt - das bedeutet, dass wir aktiv für unsere gefühle verantwortlich sind! gefühle machen sinn und helfen uns, zu reagieren, zu handeln, zu leben - sie sind neutrale kräfte.

interpretation      --> gefühl  element    aufgabe               schatten                   kraft
"das ist falsch"      --> wut:       feuer        handlung              zerstörung                klarheit  
"das ist schade"     --> trauer:   wasser      annahme              passivität                  liebe
"das ist furchtbar" --> angst:    erde          kreativität            lähmung                   schöpfung
"das ist richtig"     --> freude:   luft           wertschätzung     illusion                     anziehung
"ich bin faslch"     --> scham:   äther        selbstreflexion     selbstzerfleischung   demut

sie sagt, es gibt einen unterschied zwischen schmerz und leid. schmerzen kommen und gehen und gehören zum leben dazu. leid entsteht aus absolutheitsansprüchen - zum beispiel: "schmerzen dürfen nicht sein" wäre ein absolutheitsanspruch, der leid verursacht, sobald mensch schmerzen spürt oder "wut ist schlecht" ist auch ein absolutheitsanspruch, der leid verursacht. jedes mal wenn jemand wütend ist, glaube ich, dass das nicht sein darf. dann werde ich handlungsunfähig. es ist also wichtig, die eigenen absolutheitsansprüche zu kennen, anzunehmen und zu personalisieren, damit sie statt leid wieder schmerzen verursachen. reflexionsfragen für absolutheitsansprüche:
* was müsste sich im außen verändern, damit ich nicht mehr leide?
* was ist so falsch, dass es nicht existieren darf? was ist unmöglich in dieser situation, an dieser person?
* was sollte anders sein?

zusätzlich gibt es emotionen - die entstehen, wenn nicht alle gefühle gelebt werden, wenn ich bestimmte gefühle nicht fühle und sie mit einem anderen gefühl überdecke. ich habe zum beispiel erkannt, dass ich wut gut fühlen kann aber dass ich große angst vor trauer habe. weil trauer, wenn sie stark ist, mich handlungs- und bewegungsunfähig macht. oft spüre ich wut obwohl ich eigentlich traurig bin. auch hier macht es sinn, die gefühlsvermeidungsstrategien zu erkennen.
fragen dazu:
* welchen tätigkeiten musst du wie unter innerem zwang nachgehen?
* was sind deine süchte (auch substanzlose)
* was machst du wenn du dich schlecht fühlst?
und dann such dir eine vermeidungsstratgie aus und verpflichte dich eine woche lang, immer wenn du sie anwendest, deine aufmerksamkeit auf das innere fühlen zu wenden

tätigkeiten, denen ich zwanghaft nachgehe:
* andere fragen, wies ihnen geht und wie sie sich fühlen
* andere einschätzen und einordnen = "kontrollieren" (sofort spüre ich scham): aha, sie sagt das weil sie das braucht oder in gruppensituationen: situation abchecken (wer sagt was, wer ist ruhig,...)
* in der früh kaffee trinken und den labtop aufdrehen
* wenn etwas sehr gut schmeckt, nicht aufhören können, zu essen
* angst, zu wenig zu bekommen
* bei streitsituationen, wenn ich nicht verstanden werde oder angegriffen werde -->  wut  -->  zuerst schimpfen, dann rückzug, gehen, tür zumachen und vor mich hinbrodeln oder wenn ich draußen bin: sehr schnell weggehen
* bei stress und erschöpfung: grantig sein, fernsehen
* wenn ich unsicher bin werde ich klein, schüchtern und ruhig und bebachte

21.06.2016

If/When you find your purpose, do something about it...



There is a vitality, a life force, a quickening that is translated through you into action, and there is only one of you in all time.  
This expression is unique, and if you block it, it will never exist through any other medium; and be lost. The world will not have it.
It is not your business to determine how good it is, not how it compares with other expression. It is your business to keep it yours clearly and directly, to keep the channel open. 
You have to keep open and aware directly to the urges that motivate you. Keep the channel open.

Martha Graham
und: http://upliftconnect.com/12-life-lessons/ 

15.06.2016

vom gehen (müssen)


aus irgendeinem grund lese ich gerade zwei bücher gleichzeitig, die mich berühren und nicht mehr loslassen: allein durch die wildnis und im meer schwimmen krokodile.

sarah marquis (http://sarahmarquis.ch/explorer/) beschreibt in ihrem buch, wie sie drei jahre lang von sibirien bis australien geht! allein! als frau! freiwillig. sie bereitet sich zwei jahre darauf vor. und ihre reise ist extrem anstrengend. und gleichzeitig wunderbar. sie wurde von national geographic zur abenteurerin nominiert.

das buch "im meer schwimmen krokodile" (von Fabio Geda) erzählt die geschichte einer flucht. Enaiat, ein ca 10 jähriger Afghane wird von seiner mutter gezwungen, sein dorf zu verlassen. dann verlässt sie ihn und er ist auf sich alleine gestellt. dieses buch hat mich berührt. und macht mich nachdenklich. auch seine reise ist unglaublich anstrengend. er hat schmerzen und muss über berge gehen. er ist nicht vorbereitet...
"Wie kann man so mir nichts, dir nichts sein Leben ändern, Enaiat? Sich an einem ganz normalen Vormittag von allen verabschieden? Man tut es einfach, Fabio, und denkt nicht weiter darüber nach. Der Wunsch auszuwandern entspricht dem Bedürfnis, frei atmen zu können. Die Hoffnung auf ein besseres Leben ist stärker als alles andere." (Fabio Geda: Im Meer schwimmen Krokodile. Eine wahre Geschichte.)
vielleicht geht es beiden ums frei atmen. ich werde sarah marquis weiter lesen und dann schauen, warum sie geht... auf jeden fall sind die beide unglaublich, diese wahren geschichten!