08.10.2014

berlin




eine woche in der großen stadt. gekommen, um ein seminar zur gewaltfreien kommunikation mit kindern zu besuchen. erwartungs- und freudvoll. doch das seminar brachte weder neue inspiraion noch neue erkenntnisse. vielmehr hörte ich festschreibungen. über männer und frauen.
bewusste sprache ist mir wichtig. sprache, die auf vielfältige lebenssituationen rücksicht nimmt. die nicht davon ausgeht, dass alle teilnehmenden frauen verstanden werden wollen von ihren männern. vielleicht leben nicht alle frauen mit männern zusammen... vielleicht ist das vorurteilsgewitzel über geschlechter nicht für alle witzig.
warum gehen so viele menschen davon aus, dass männer so und frauen so sind? warum ist nicht schon längst klar, dass es beziehungen gibt. und dass menschen rollen einnehmen. dass rollen flexibel sind. wenn man sie reflektiert. und sie nicht an ein geschlecht gebunden sind.
enttäuschung über ein seminar, bei dem ich mir viel lernen und eintauchen und tiefe erwartet habe... ich kenne es anders. mit übungen, die die energie vom kopf weg und hin zum körper bringen. mit tanzen. und bewegung. und malen. und rollen-spielen.
eine erkenntnis hatte ich. die selbstzuschreibung - zb ich bin misstrauisch, zweifelnd, kritisch und hinterfragend - auf schöne beweggründe hin abklopfen. erkennen, dass misstrauen klarheit will. oder dass zurückhaltung und vorsicht geschieht, weil schutz und behutsamkeit bedürfnisse sind... das tut gut. alles was wir tun ist immer das schönste und beste, das uns zur verfügung steht. und hinter allem stehen schöne beweggründe.
und trotzdem die entscheidung zu gehen. das bedürfnis nach inspiration zulassen. nicht energie für etwas aufwenden, das mir nichts wert ist. 
also kein seminar mehr. sondern zeit für die große stadt. urlaub in den menschenmassen. die vollgestopfte u- und s-bahnen aber auch das volle leben als folge haben. so viel vielfalt...
ich bin schon stundenlang auf entdeckungsreise gewesen. habe die blauen und grünen haare genossen und die graffitis und die bunten sesseln und tische. hier gibt es viel raum. viel grün. viel lärm...
gehen wenn ich gehen will. das tut mir wirklich gut.
fragen, nach was ich fragen will. frech und mutig. schön zu wissen, dass ich das kann.

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