02.05.2014

festung europa

 Hunderte afrikanische Flüchtlinge haben heute versucht, in die spanische Nordafrika-Exklave Melilla zu stürmen. Etwa 150 von ihnen harrten bei dem Versuch, so nach Europa zu gelangen, mehrere Stunden auf der Spitze des sechs Meter hohen Grenzzauns aus. Sie wurden später von der spanischen Polizei nach Marokko zurückgeschickt. (http://orf.at/stories/2228297/)

die eigene heimat verlassen. wollen. müssen.
sich auf den weg machen. in eine ungewisse zukunft. um sich eine zukunft vorstellen zu können.
vielleicht aus wirtschaftlichen gründen. vielleicht weil krieg und ausbeutung herrschen. vielleicht weil es eine sehnsucht nach gesundheit gibt. und eine sorge um die eigenen kinder. einen wunsch in frieden und harmonie leben zu können. ohne täglich angst haben zu müssen...
tausend gründe. alle zulässig.

warum darf man nicht weg? von einem kontinent auf den anderen? warum darf nicht jede und jeder wählen, an welchem ort er und sie das eigene leben leben...
es ist genug für alle da. auf der welt! genug nahrung. genug (wohn)raum. genug geld. genug bildung. genug medizinische versorgung.
alle bedürfnisse können befriedigt werden, weil es genug von allem gibt. genug nähe. genug empathie. genug verbundenheit. genug freiheit.

warum darf ich eigentlich überall hin?
nur ein grund: ich bin hier geboren. bin "österreichische staatsbürgerin". lebe im neunt reichsten land der welt. das alle möglichkeiten bietet. in der eigentlich jede/r nahrung bekommt. ein traum?
und gleichzeitig eine festung. zu der ich einen schlüssel habe. und raus kann. und wieder rein. und wieder raus.
aber die anderen? bleiben an den zäunen europas sitzen. dürfen nicht hinein.
vielleicht haben sie fähigkeiten, die für europa wichtig wären? sich zeigen. singen. mutig sein. etwas angehen, auch wenn es noch so aussichtslos scheint. neue perspektiven und lebenserfahrungen. andere sprachen...

ich wünsche mir eine welt, in der bewegung und freiheit für alle möglich ist. nicht nur für einige wenige.  

1 Kommentar:

  1. "sich zeigen. singen. mutig sein. etwas angehen, auch wenn es noch so aussichtslos scheint. neue perspektiven und lebenserfahrungen. andere sprachen..."
    So wichtige Geschenke! Danke, dass du darauf aufmerksam machst.

    Während in der Festung psychische Erkrankungen und Erschöpfungen wie eine Seuche um sich greifen, könnte es doch sein, dass das Heilmittel schon längst versucht, sich einen Weg zu bahnen.
    Eine Festung zu sein, ist anstrengend. Ständige Wache, ständige Verteidigung.

    In diesem Sinne erwähne ich gerne die Worte von Lam Tulku Lobsan: "Je mehr Liebe wir empfinden, desto weniger schützen wir uns. Wenn wir weniger Liebe haben, dann schützen wir uns mehr. Je mehr wir uns selbst schützen, desto mehr Probleme werden wir erleben. Wir empfinden mehr Probleme und wir begegnen mehr Problemen. Wenn wir mehr Liebe haben, schützen wir uns weniger und das bedeutet, wir fühlen viel weniger Probleme und gleichzeitig haben wir auch weniger Probleme." (gefunden: http://martinakunzemexicoprojekt.wordpress.com/2014/05/08/18-wertvolle-minuten/)

    Es braucht Mut für diesen Schritt aber ich sage, dass in jedem Herzen Mut wohnt. Es ist möglich!
    Ich träume mit dir.

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