10.06.2012

das gute leben


angst.
davor, verletzt, verlassen zu werden. oder zu verletzen.
macht zu. verschließt. verursacht leid. führt weg. vom jetzt.
macht starr. und handlungsunfähig. und blind.
weil... zu viel rücksicht und vorsicht und umsicht die sicht nehmen. und den klaren blick trüben. weil der kopf sich nach allen richtungen richtet und nicht still steht...
vielleicht ist es das, was die buddhistinnen predigen...
im vermeiden, im nach gut und schlecht bewerten trennen wir. uns. von uns. von den anderen. von der mitwelt. von der ganzheit. vom ganz und eins sein.
dann ignorieren wir die vielfalt. und folgen der einfalt.
wir glauben, wir können mit vielfalt nicht umgehen. und ordnen. und kategorisieren. und brauchen einen grund. aber vielfalt macht leben. aus mehr entsteht leben. nicht aus eins. zu reduzieren und zu trennen und zu analysieren lenkt ab.

trauer.
sie kommt. und geht. wenn wir sie zulassen.
sie bleibt. wenn wir vor ihr weglaufen. dann läuft sie uns nach. macht uns schwer. hängt sich an den knöchel. umschlingt den knöchel. und zieht uns hinunter.
statt traurigkeit zu meiden: im zulassen loslassen. nicht die tränen vermeiden wollen oder sollen. sondern weinen. um sich zu lösen. von den bildern im kopf. von den selbst zugefügten narben.
und sprechen. miteinander. in beziehung treten.

wut.
wie bei der trauer. nicht als schwer und negativ abwerten. als chance und kraft sehen. ohne ärger bleibt unsere motivation weg, etwas ändern zu wollen. dann schweben wir. abgehoben.
die wut ist unsere kraft. die richtung und der ausdruck sind ausschlaggebend. und wir können sie tranformieren. wenn wir ihr nicht ausweichen. sondern uns ihr entgegenstellen. und sehen, was dahinter steht. und dann dementsprechend agieren. tun. handeln.
die wut anderer menschen richtet sich nie wirklich gegen uns. wut führt nicht zu gewalt. kann in gewalt ausgedrückt werden. gewalt ist die folge von nichterfüllten, von vermiedenen bedürfnissen. auch rassismus ist eine form von gewalt, von verschobenen emotionen.

das gute leben.
besteht darin, frei zu sein von vermeiden wollen. gut leben heißt da sein. sich nicht woanders hin wünschen. gut leben heißt achtsam und bewusst leben. jetzt. gerade. empathisch. mit sich. und den eigenen bedürfnissen. und mit der mitwelt. mit den menschen und der natur. gut leben heißt gefühle zulassen. und sie ausdrücken. sie annehmen. und sie kommunizieren. gut leben heißt sich freuen. am leben. und vertrauen.